Information Technology Reference
In-Depth Information
In der Wissensbasis ist das gesamte Wissen gespeichert. Neben dem Expertenwissen
enthält sie auch das spezifische Wissen jeder einzelnen Systemfunktion. Insofern sind
dort nicht nur Fakten, d. h., Datensätze, sondern auch Regeln, d. h., Vorschriften zur Wis-
sensverarbeitung gespeichert. Die Wissensbasis enthält also Regeln und Fakten, um das
Wissen zu organisieren und zu strukturieren. Die Darstellung eines solchen Wissens lässt
sich, grob betrachtet, in vier Kategorien einteilen:
• deklaratives Wissen: Fakten und Relationen,
• prozedurales Wissen: Verfahren und Vorschriften,
• Kontrollwissen: Steuerungsverfahren zur Verarbeitung von deklarativem und prozedu-
ralem Wissen,
• vages Wissen: Erfahrungswissen und Heuristiken.
Der Inhalt einer solchen Wissensbasis kann grob unterteilt werden in:
• fachspezifisches Expertenwissen, das sich während einer Arbeitssitzung des Anwen-
ders ändern kann,
• auf ein konkretes Problem bezogenes Faktenwissen, das der Anwender während der
Konsultation eingibt,
• Zwischen- und Endergebnisse, die das regelbasierte System während der Arbeitssit-
zung erarbeitet hat und dem Anwender mitteilt.
Für die Wissensrepräsentation kommen unter anderem logikorientierte Wissensrepräsen-
tation, Frame-Repräsentation, Semantische Netze sowie spezifische Darstellungsmetho-
den in Frage. Die Wahl der geeigneten Methode ist dabei stark vom jeweiligen Anwen-
dungsgebiet bzw. von der Problemklasse abhängig. So können beispielsweise Fakten,
sie verkörpern deskriptives Wissen über reale Objekte, Situationen oder Zustände, durch
Frames, durch semantische Netze oder durch prädikatenlogische Ausdrücke dargestellt
werden. Zur Unterstützung der Inferenzprozesse können solche Fakten durch zusätzliche
Eigenschaften charakterisiert werden. Durch Aktualität kann beispielsweise der Neuheits-
grad eines Faktums ausgedrückt werden. Dieses Merkmal kann aufgrund einer Heuristik
eingeführt werden, wonach die aktuellsten Fakten die bedeutsamsten sind. Ein mit dieser
Eigenschaft ausgestattetes regelbasiertes System zeigt eine hohe Sensibilität gegenüber
Änderungen des Wissenskontextes. Durch einen Gewissheitsgrad kann die Sicherheit
bzw. die Gewissheit angegeben werden, mit der ein Faktum gilt. In der Praxis verwendet
man oftmals zu deren Darstellung Wahrscheinlichkeitswerte oder Akzeptanzgrade. Deren
subjektiver Charakter schränkt die Gültigkeit von solchen Wissenselementen etwas ein.
Regelwissen wird in regelbasierten Systeme hauptsächlich in der Gestalt von Produk-
tionsregeln spezifiziert, die oftmals die Form
<
Muster
><
Bedingung
>→<
Ziel
>
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