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Tab. 4.1 Charakteristika der Domäne
Computer Schach
Roboter Fußball
Umgebung
Statisch
Dynamisch
Zustandsübergang
Zug-orientiert
Echtzeit
Informationszugänglichkeit
Vollständig
Unvollständig
Informationsverarbeitung
Symbolisch
Nicht-symbolisch
Kontrolle/Steuerung
Zentral
Verteilt/dezentral
Die Charakteristika der Problemdomänen lassen sich mit Hilfe einer Gegenüberstellung
zwischen dem Schach und dem Fußballspiel noch einmal verdeutlichen (Tab. 4.1 ):
Ein zentrales Problem bei der Entwicklung besteht darin, dass ein Agent aufgrund der
wahrgenommenen Situation der Gegenwart, seinem Wissen über die Vergangenheit und
seinen Zielen für die Zukunft, entscheiden muss, welche der zur Auswahl stehenden Inter-
operationen konkret zur Ausführung kommen sollen. Die Planung zur Ausführung bedingt
eine Entscheidung, die sowohl den langfristigen Nutzen des Verhaltens eines Agenten op-
timieren als auch die Angemessenheit an die aktuelle Situation sicherstellen soll. Um er-
folgreich sich in einer problembehafteten Situation verhalten und damit interoperieren zu
können, muss der Agent einige grundlegende Kriterien erfüllen, die aus der dynamischen,
teilweise zugänglichen und nicht-deterministischen Umgebung resultieren. So kann es bei-
spielsweise zu Zielkonflikten kommen, wenn mehrere Ziele gleichberechtigt und gleich-
zeitig bestehen. Aber der Agent wird auch mit Situationen konfrontiert, in denen Ziele
eher unterschiedlich bewertet werden müssen, weil sie je nach Situation unterschiedlich
relevant zu sein scheinen. Ein Agent muss also über die Fähigkeit eines Interoperations-
managements verfügen, d. h., er sollte zum einen in der Lage sein, ein Zielmanagement zu
betreiben, um darin mehrere Ziele zu berücksichtigen und gegebenenfalls darin Zielkon-
flikte aufzulösen. Zum anderen muss dieses Management auch alternative Zielerreichun-
gen erkennen können, wenn sich beispielsweise herausstellt, dass bei der Verfolgung eines
Ziels sich günstigere Gelegenheiten zum Erreichen ergeben. Die Angemessenheit einer
Interoperation bzw. des Verhaltens wird auch dahingehend bewertet werden müssen, in-
wieweit der Agent in der Lage ist, auf nicht vorhersehbare Änderungen in der Umgebung,
wie sie beispielsweise in Gefahrensituation auftreten, ausreichend schnell zu reagieren.
Dazu ist es notwendig, dass sowohl die Planung, die Entscheidung für ein Verhalten als
auch dessen Ausführung in relativ kurzer Zeit erfolgt. Kommt es dann zu einem Verhalten
durch Interoperationen, so kann es sich als Vorteil erweisen oder sogar auch zwingend not-
wendig sein, mehrere solcher Interoperationen gleichzeitig auszuführen. Man kann also
davon ausgehen, dass ein Interoperationsmanagement, das es erlaubt, mehrere Verhalten
gleichzeitig auszuführen, sich gerade in dynamischen und damit zeitkritischen Umgebun-
gen bewähren wird. Durch das Parallelisieren mehrerer Interoperationen lässt sich unter
Umständen ein Ziel schneller erreichen, bzw. mehrere Ziele gleichzeitig verfolgen. Trotz
dieser Parallelisierung sollte das Gesamtverhalten des Agenten robust sein. Robustheit
wird auch dann gefordert, wenn Umgebungen keine perfekte Wahrnehmung zulassen,
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