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und Informationen über den Zustand der Problemdomäne und über die reflektorischen
Systeme auch Daten und Informationen über sich selbst. Durch die Interoperationen und
das dadurch bedingte Einwirken lässt sich der Zustand der Problemdomäne als auch der
Zustand des Agenten verändern.
In der Fachliteratur werden die Problemdomänen entsprechend verschiedener Eigen-
schaften kategorisiert, wobei in der Regel die Klassifikation aus der Perspektive des inter-
operierenden Agenten erfolgt (Russel und Norvig 2009 ):
Deterministisch vs. nicht-deterministisch : Eine Problemdomäne ist deterministisch,
wenn sich aus dem aktuellen Zustand und der Interoperation des Agenten der zukünf-
tige Zustand der Problemdomäne und des Agenten berechnen lässt. Dies bringt den
praktischen Umstand mit sich, dass alle Interoperationen eines Agenten in einer de-
terministischen Umgebung immer die erwarteten Resultate bzw. Effekte erzielen. Da-
durch sind solche Umgebungen einfacher als nichtdeterministische, in denen ein Agent
lediglich statistische Aussagen über das Eintreffen von Ereignissen und dem Erzielen
von Effekten treffen kann.
Statisch vs. dynamisch : Als statisch wird eine Problemdomäne bezeichnet, wenn der
Zustand der Problemdomäne ausschließlich über die Interoperationen des Agenten den
Zustand der Domäne beeinflussen kann. Ändert sich der Zustand ohne Eingriff des
Agenten, was insbesondere auch in Multiagentensystemen der Fall ist, spricht man hin-
gegen von einer dynamischen Umgebung. Statische Umgebungen sind damit in Bezug
auf die Handlungsplanung, -durchführung und -kontrolle einfacher als dynamische, da
der Agent in einer statischen Umgebung keinem Zeitdruck ausgesetzt ist und ihm die
notwendige Ressource für Planung und Ausführung der notwendigen Interoperationen
zur Verfügung steht. Außerdem spielt in einer statischen Umgebung nur die Reihen-
folge der Interoperationen eine Rolle, während in dynamischen Umgebungen auch der
Zeitpunkt einer Interoperation von Bedeutung ist.
Diskret vs. kontinuierlich : Diese Klassifikation bezieht sich auf die Mächtigkeit der
Zustände, durch die eine Problemdomäne charakterisiert ist. Sind in einer Problem-
domäne nur eine wohl definierte und abzählbare Anzahl von Zuständen vorhanden,
so wird diese als diskret bezeichnet. Zeichnen sich hingegen die Zustände durch kon-
tinuierlichen Größen aus, wie beispielsweise Länge, Gewicht oder Geschwindigkeit,
spricht man von einer kontinuierlichen Umgebung.
Vollständig vs. nicht vollständig : Kann der Agent den gesamten momentanen Zustand
der Umgebung wahrnehmen und verfügt damit über ein vollständiges Weltwissen, wird
die Problemdomäne als vollständig bezeichnet. Hat der Agent nur partiellen Einblick
in den Zustand der Umgebung, wird diese als nicht vollständig oder partiell bezeich-
net. Vollständige Umgebungen vereinfachen die Handlungsplanung, -ausführung und
-kontrolle, da der Agent über das vollständige Wissen verfügen bzw. es sich erschließen
kann.
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