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Abb. 3.10 Lebenszyklus des Projektes und des Lösungssystems
Der System-Lebenszyklus beginnt mit dem Projektstart, endet aber erst bei Außerbe-
triebnahme des Systems. Systemplanung und -entwicklung dieses Lösungssystems liegen
parallel zur Projektlaufzeit. Wie die variable Länge des Projektvorfeldes, variiert auch
die Dauer der anschließenden Nutzungszeit. Sie zählt oft nach Jahren und umfasst den
laufenden Betrieb des Lösungssystems, seine Wartung und Weiterentwicklung sowie er-
forderliche Reverse- und Reengineering-Aufgaben.
Die Grundidee, das Vorgehen als ein phasenorientiertes Modell auszugestalten, liegt
in einer Reduzierung von Komplexität durch Aufteilung in überschaubare(re) Teilschrit-
te, an deren Ende jeweils eine Überprüfung (Meilenstein) der erreichten Zwischenziele
mit anschließender Freigabe der nächsten Phase bzw. Rückgabe zur Überarbeitung oder
schlimmstenfalls Projektabbruch steht. Traditionell entsprechen den Phasen Projektpla-
nung, -steuerung und -abschluss fachliche Planungs- und Entwicklungsphasen, deren
Untergliederung im Detail von Entwicklungsprojekt zu Entwickungsprojekt variiert. Pro-
jektplanung setzt einen fachlichen Grobentwurf voraus. Projektsteuerung läuft parallel
zum fachlichen und technischen Feinentwurf und zur Realisierung sowie Einführung des
Lösungsystems. Dem Projektabschluss entspricht die Übergabe in den Echteinsatz bzw.
einen laufenden Betrieb. Diese Grundidee der Aufeinanderfolge von Planung, Durchfüh-
rung/Steuerung und Kontrolle bleibt auch beim Wechsel auf ältere oder neuere Konzepte
der Hard- und Softwareentwicklung erhalten.
Zur Verteilung der Projektlaufzeit auf die einzelnen Phasen zeigt die Erfahrung, dass
vielfach zu schnell mit der Umsetzung erster Entwürfe begonnen und damit unnötiger
Mehraufwand verursacht wird. Höherer Planungsaufwand kann nicht nur Realisierungs-,
sondern auch spätere Betriebs- und Wartungskosten substituieren, auch wenn man dabei
einkalkulieren muss, dass diese Substitution erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfindet
und dadurch hinter den zunächst anfallenden höheren Planungskosten optisch zurücktritt.
Die Planungsphase fußt auf einem problemorientierten Grobentwurf, der eine für die
weiteren Planungsaufgaben hinreichend tiefe Zerlegung der Projektaufgaben in einem
Projektstrukturplan erlaubt. Dieser ist Grundlage für Aufwandsschätzungen, Termin- und
Kapazitätsplanung, die gemeinsam erfolgen müssen, weil der Zeitbedarf einer Aufgabe nur
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