Information Technology Reference
In-Depth Information
weise quantitative Beschreibungsmethoden für „intelligente“ Systeme, deren Aufgaben
und Umgebungen benötigt. Unabhängige Replikation und Verifikation von Experimenten
muss zum Standardverfahren in der wissenschaftlichen Gemeinschaft werden.
Dieser Forderung wird im Rahmen dieses Buches beispielsweise dahingehend Rechnung getragen,
indem in einem späteren Kapitel ein Messinstrument entwickelt wird, das in Form eines systemi-
schen Intelligenzprofils die Intelligenz des Systems angibt.
Die Methodik sieht dabei die folgenden Iterationsphasen im Kern vor:
Konzeptionalisierung des Lösungsmodells,
Implementierung (und damit Formalisierung) des Lösungsmodells in Algorithmen in
Form von Lösungskomponenten und deren Orchestrierung zu Systemanwendungen
und
• die Validierung der Implementierung durch Simulation.
Das Ziel der Konzeptionalisierung ist die Identifikation der der Problem- beziehungsweise
Anwendungsdomäne zugrunde liegenden Grundlagenstrukturen. Dabei bedient man sich
der Erkenntnisse der entsprechenden Wissenschaftsdisziplinen. Als Ergebnis liefert die
Konzeptionalisierung ein auf das Problem bezogenes vorläufiges Lösungsmodell unter
Nennung aller dafür erforderlichen Entitäten. Diese Modelle bilden die Vorlage für die
Formalisierung , die die entsprechenden Algorithmen liefert. Durch die Implementierung
der Algorithmen wird das Lösungsmodell in ein ausführbares Modell überführt. Mit Hilfe
dieser Implementierung können auch letzte Unvollständigkeiten identifiziert und behoben
werden. Das bisher konzeptionalisierte Wissen über die Anwendungsdomäne wird in ex-
pliziter Form durch Realisierung in Hard- und Software systeme transformiert. Die Güte
der Konzeptionalisierung entscheidet über die Güte der Formalisierung und diese wiede-
rum über die der Implementierung! Neben der Konzeptionalisierung, Formalisierung und
Implementierung besteht ein weiterer wichtiger Schritt bei der Konstruktion von Syste-
men in der Validierung der Systemlösungen und damit auch in der Bewertung der empiri-
schen Angemessenheit der Modelle. Weiterhin ist für die Entwicklungsprojekte prägnant,
dass sich sowohl für die Konzeptionalisierung als auch für die Implementierung keine
festen Regeln bezüglich der Erarbeitung optimaler Lösungen angeben lassen. In fast al-
len Fällen können die Realisierungsschritte zur Konstruktion von intelligenten Systemen
von Problemfall zu Problemfall variieren. Eines gilt allerdings immer: Die Ausführung
der einzelnen Schritte erfordert immer den vollen Überblick über die Problem- und An-
wendungsdomäne, die gründliche Kenntnis und Übung im Umgang mit der verwendeten
Beschreibungssprache sowie ein gewisses Maß an Intuition. Auch hat die Praxis gezeigt,
dass die Ausführung eines bestimmten Schrittes umso einfacher ist, je intensiver die davor
liegenden Schritte bearbeitet und inhaltlich abgeschlossen wurden. In der Entwicklungs-
praxis hat sich daher ein iteratives Vorgehen bewährt, in dessen Verlauf sich die einzelnen
Schritte wechselseitig bedingen und daher auch gegenseitig beeinflussen.
Search WWH ::




Custom Search