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nachgewiesen, was auf Me(OH) C als Adsorptiv hindeutet. Zu beachten ist aller-
dings, dass meist nur ein enger pH-Bereich betrachtet wird und die doppeltlogarith-
mische Darstellung gewisse Möglichkeiten der Interpretation bietet.
Die Oberflächenkomplexbildung mit Me(OH) C als Adsorptiv verläuft nach fol-
gendem Schema:
-O-Me-OH . H 2 O / n C Me . OH /. H 2 O / z
-O-Me-O-Me-
/ x
.
OH
/.
H 2 O n C H
.
H 2 O
C .
z x
/
H 2 O
(2.28)
Hier ist ersichtlich, dass ein Wechsel des Hydratationszustandes für das adsorbie-
rende Teilchen stattfindet (z ändert sich zu n). Die Reaktion findet direkt an der
Oberfläche statt und ist mit einem Umbau der H 2 O-Struktur verbunden. Zu er-
kennen ist weiterhin, dass die Oberflächenkomplexbildung zu einem Ausbau der
Oberfläche in Richtung Lösung führt. Wenn adsorbierendes Teilchen und ursprüng-
licher Adsorber chemisch nicht identisch sind, kommt es letztlich zur Ausbildung
einer neuen - dreidimensionalen - Phase auf dem Adsorber, was durch eine Verän-
derung des IEP nachgewiesen werden kann.
Während die Ionenaustauschreaktionen nach ( 2.21 ) und ( 2.22 ) den dissoziierten
Zustand des Adsorbers voraussetzen, können Oberflächenkomplexbildungsreaktio-
nen prinzipiell unabhängig von der Oberflächenladung des Adsorbers ablaufen, also
z. B. auch positiv geladene Adsorptive an positiv geladenen Oberflächen adsorbie-
ren. Ein solcher Vorgang stellt eine spezifische Adsorption, bei dem chemische
Bindungsanteile wirksam werden, dar. Neben ( 2.28 ) mit neutraler Oberfläche sind
somit auch folgende weitere Möglichkeiten gegeben:
1. positiv geladene Oberfläche:
-O-Me-OH 2 . H 2 O / m C Me . OH /. H 2 O / z
-O-Me-O-Me-OH 2 . H 2 O / m C H . H 2 O / x
C . z x / H 2 O
(2.29)
2. negativ geladene Oberfläche:
-O-Me-O . H 2 O / q C Me . OH /. H 2 O / z
-O-Me-O-Me-O . H 2 O / q
C H . H 2 O / x
C . z x / H 2 O
(2.30)
Wie man sieht, sollte entsprechend dieser Gleichungen auch für die Oberflächen-
komplexbildung die gleiche Abhängigkeit der K d -Werte vom pH-Wert bestehen.
Das angeführte Argument für den Ionenaustausch ist daher lediglich notwendiger
Natur.
Auf alle Fälle reagiert ein hydratisiertes Oxid gegenüber mehrwertigen Kationen
nicht wie ein stark saurer Kationenaustauscher, denn eine Reaktion nach ( 2.21 ) , d. h.
im Existenzbereich der unhydrolysierten Me 2 C -Spezies, wird nicht beobachtet. Das
gilt auch für andere mehrwertige Kationen.
 
 
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