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Der Eppelsberg - Schnitt durch einen Vulkan
Am Eppelsberg, einem vor etwa 230.000 Jahren tätigen Vulkan der Osteifel,
wurden durch den Steinbruchbetrieb in der etwa 60 m hohen Abbauwand meh-
rere typische Szenarien eines Vulkanausbruches aufgeschlossen.
Phase 1 - Phreatomagmatisches Stadium/Bildung eines Maars
Durch den Kontakt von aufsteigendem Magma mit Wasser entstand im Jugend-
stadium des Vulkans ein niedriges Maar, auf dessen Tuffring verschiedene
Baumarten wuchsen. Diese Vegetation fiel nachfolgenden Ausbruchsphasen zum
Opfer. Die relativ fein geschichtete Abfolge im unteren Teil des Vulkans geht auf
„Base Surges“ des phreatomagmatischen Stadiums zurück. Sie entstand durch
materialarme, gasreiche Druckwellen, die durch die Interaktion von Wasser
und Magma mit hoher Geschwindigkeit über die Erdoberfläche jagten.
Phase 2 - Strombolianisches Stadium/Bildung eines Schlackenkegels
Den Auftakt dieser Phase bildeten ebenfalls phreatomagmatischen Eruptionen,
deren Ablagerungen als gelbe Schicht in der Bildmitte sichtbar sind. Anschlie-
ßend wandelte sich das Szenario und der Ausbruch mündete in das lavafördern-
de Stadium. Die Außenwände und -hänge des Eppelsberges bestehen überwie-
gend aus vulkanischen Schlacken und Bomben, die oft zu Breccien verbacken
sind. Auch wurzellose Lavaströme, die durch glühende Schlackenansammlungen
am Außenhang entstehen, sieht man häufig. Der Austritt von Lavaströmen aus
dem Eruptionszentrum war während die Eruptionstätigkeit vom Auswurf von
Aschen und Lapilli begleitet, über dem Maar als etwas gröbere, aber gut ge-
schichtete Fall-Ablagerungen niedergingen.
Die wunderbare Vulkanlandschaft Kappadoki-
ens in Anatolien (Türkei) bildet demgegenüber ein
sehr anschauliches Beispiel für die flächenhafte
Erosion einer Tuffdecke durch die Wirkung von
Wasser und Wind. Bemerkenswert ist hier, was für
bizzare Gebilde dadurch in geologisch relativ kur-
zer Zeit (wenige Zehntausend Jahre) geschaffen
wurden.
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