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Unterschiede zeigen, wurden mehrere Oligonucleotide pro Spezies eingesetzt.
Schwache Kreuzhybridisierungen konnten durch die Stringenz des Waschpuf-
fers reduziert werden. Die auf den Microarray aufgebrachten Oligonucleotide
zeigten unterschiedliche Hybridisierungsspezifitäten. In einem ähnlichen An-
satz entwickelten Tambong et al. ( 2006 ) einen Microarray zur Identifikation und
zum Nachweis verschiedener Pythium- Spezies. Auch dieser Microarray ist auf
verschiedenen Oligonucleotiden der ITS-Regionen aufgebaut. Ein bestimmtes
Hybridisierungsmuster zeigt eine bestimmte Spezies an. Laut den Autoren ist
der ITS-Bereich bei den Oomyceten, zu denen Pythium gehört, wesentlich va-
riabler, als bei den Asco- oder Deuteromyceten, zu denen die Fusarien gehören.
Ein ebenfalls auf ITS-Regionen basierender Array zum Nachweis verschiedener
Hefen, aber auch potenziell mykotoxinproduzierender A. flavus-, A. niger- und
A. terreus -Stämme ist von Leinberger et al. ( 2005 ) beschrieben worden. Dieser
Array fokussiert allerdings mehr auf den klinischen als auf den Lebensmittelbe-
reich. Kristensen et al. ( 2007 ) beschrieben erst kürzlich einen neuen Microarray,
dessen Capture-Oligonucleotide von Polymorphismen innerhalb der Sequenz des
Translation-Elongation-Faktors-1-alpha abgeleitet wurden. Dieser Array ermög-
licht die Identifizierung von trichothecen- und moniliforminbildenden Fusarium-
Spezies. Auch bei diesem Array indiziert ein bestimmtes Hybridisierungsmuster
eine bestimmte Spezies.
12.7 
 Monitoring der Expression 
mykotoxinbiosynthetischer Gene
Alle bisher beschriebenen Methoden dienten dem Nachweis des Pilzes, d. h. des
mykotoxinbildenden Organismus. Eine positive Reaktion ist zwar ein wichtiger
Hinweis für eine mögliche Kontamination durch ein Mykotoxin, dieser Zusammen-
hang ist aber nicht zwingend gegeben, wie oben schon ausgeführt. Unter bestimmten
Bedingungen sagt der Nachweis eines mykotoxinbildenden Pilzes nicht unbedingt
etwas über das Vorhandensein des Mykotoxins aus. Der Grund für diese Tatsache
ist in der genetischen Regulation der Mykotoxinbildung begründet. Die mykotoxin-
biosynthetischen Gene werden durch Wachstumsparameter wie Temperatur oder
Wasseraktivität reguliert und können unter Umständen vollständig ausgeschaltet
werden. Aus diesem Grund ist ein direktes Monitoring der Aktivierung dieser Gene
durch Reverse Transcriptase real-time PCR oder durch Microarray noch besser ge-
eignet, um Aussagen über die Sicherheit eines Produktes zu machen, als der Nach-
weis des bildenden Pilzes. Expressionsanalysen sind sehr gut dazu geeignet, im
Rahmen eines HACCP-Konzeptes sehr genau die Bedingungen zu ermitteln, die zu
einer Aktivierung der mykotoxinbiosynthetischen Gene führen. Ein weiterer Aspekt
der Expressionsanalyse ist die Tatsache, dass naturgemäß die Expression immer
vor der phänotypischen Bildung stattfinden muss. Wenn man in der Lage ist, die
Expression frühzeitig zu messen, kann die Aktivierung als sehr frühes Signal einer
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