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die Sensitivität der Reaktion. So konnten Färber et al. ( 1997 ) zeigen, dass ein Über-
schuss an Feigen-DNA den Nachweis von aflatoxinbildenden A. flavus- Stämmen
um einen Faktor von 10 reduzierte. Lantz et al. (1994) beschrieben verschiedene
Methoden, um aus Lebensmitteln isolierte DNA von DNA-Polymerase-Inhibitoren
zu befreien. Mithilfe eines „aqueous two-phase systems“ konnten die Autoren DNA
aus verschiedenen besonders lipidhaltigen Lebensmitteln in einer PCR-fähigen
Form isolieren. Shapira et al. ( 1996 ) beschrieben einen der wenigen Fälle, in dem
eine Anreicherung eingesetzt wurde, um aflatoxinbildende Pilze in Getreide nach-
weisen zu können. Nach einer Anreicherungsphase von 24 h in „Potato Dextrose
Broth“ konnten die Autoren zeigen, dass sich die Sensitivität der PCR-Methode
auf 10 2 Zellen pro Gramm reduzieren ließ, allerdings auf Kosten der Nachweiszeit.
Bluhm et al. ( 2002 ) konnten in einer Multiplex-PCR in Maismehl nebeneinander
fumonisinbildende F. verticillioides- Stämme und trichothecenbildende F. grami-
nearum- Stämme ab einer Konzentration von 10 4 pro Gramm nachweisen. Schilling
et al. ( 1996 ) beschrieben eine sehr sensitive PCR-Methode zum Nachweis von tri-
chothecenbildenden F. culmorum-, F. avenaceum- und F. graminearum -Stämmen.
Nach der Aussage dieser Autoren genügen 30-40 Genomäquivalente, um eine posi-
tive Reaktion zu bekommen. Allerdings beruhen diese Zahlen auf Reinkulturen und
nicht auf kontaminierten Lebensmittelproben. Schmidt et al. ( 2004a ) konnten mit
ihrer entwickelten PCR-Methode 0,4 ng A. ochraceus -DNA in 5 g grünem Kaffee
nachweisen. Nicholson et al. (1998) wiesen F. culmorum und F. graminearum in
infiziertem Getreide bis zu einer Konzentration von 25 ng Pilz-DNA/mg Ähren-
gewebe nach.
12.5   Molekularer Nachweis mykotoxinbildender Pilze
12.5.1   Nachweis von aflatoxinbildenden Pilzen
Die für Lebensmittel wichtigsten aflatoxinbildenden Pilze sind die beiden Spezies
A. flavus und A. parasiticus . Nahezu 90 % aller aus der Natur isolierten Stämme
von A. parasiticus bilden Aflatoxin B 1 , B 2 , G 1 und G 2 . Demgegenüber bilden nur
40-50 % der natürlichen Stämme an A. flavus Aflatoxin B 1 (Bennett u. Christen-
sen, 1983 ). Viele A. flavus -Stämme sind aber gleichzeitig in der Lage, Cyclopia-
zonsäure, ein weiteres aber weniger toxisches Mykotoxin, zu bilden (Vaamonde
et al., 2003 ). Der Biosyntheseweg des Aflatoxins ist weitgehend aufgeklärt (Yu
et al., 2004 ). Aufgrund der Tatsache, dass A. flavus und A. parasiticus relativ nah
verwandt sind (Kurtzman et al., 1986 ), besitzen auch die aflatoxinbiosynthetischen
Gene eine hohe Homologie (Yu et al., 1995 ). Aus diesem Grund können mit einem
Primer-Paar häufig beide Spezies nachgewiesen werden. Aufgrund der frühen Ver-
fügbarkeit der aflatoxinbiosynthetischen Gene wurden PCR-Nachweissysteme für
aflatoxinbildende Aspergillen schon Mitte der 1990er-Jahre beschrieben. Nahe-
zu gleichzeitig wurden zwei ähnliche Systeme beschrieben. Shapira et al. ( 1996 )
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