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Ein optimaler Agent Ag opt ergibt sich dann als Losung der Optimierungsaufgabe:
Ag opt =argmax
Ag ∈AG
u(r)P (r
|
Ag , Env )
r∈R(Ag,Env)
Realistischerweise betrachtet man bei dieser Optimierung nur Agenten, die mit den
vorhandenen Ressourcen implementiert werden konnen.
Der Ansatz, die Aufgabe eines Agenten via Nutzenfunktionen zu spezifizieren,
hat allerdings auch Nachteile. So ist die Spezifikation einer passenden Nutzenfunk-
tion bei realen Problemen in der Regel sehr schwierig. Daruber hinaus ist Nutzen-
maximierung sehr abstrakt - die Beschreibung der Aufgabe des Agenten erfolgt hier
nur implizit. Besser ist es oft, die Aufgabe des Agenten anhand expliziter Ziele zu
spezifizieren.
Eine vereinfachte Version einer globalen Nutzenfunktion wird von sogenannten
Pradikatenspezifikationen verwendet. In einer Pradikatenspezifikation einer Aufgabe
hat die Nutzlichkeitsfunktion u die Form eines Wahrheitswertes:
u :
R→{
0, 1
}
Ein Lauf r
erfullt die Spezifikation u,wennu(r) = 1, anderenfalls erfullt er
sie nicht. Die zugehorige Pradikatenspezifikation in einer passenden pradikatenlogi-
schen Sprache wird mit Ψ bezeichnet, d.h. es gilt
Ψ(r)ist true
∈R
gdw.
u(r)=1
Eine Aufgabenumgebung ist ein Paar
Env , Ψ
mit einer Umgebung Env und einer
Spezifikation Ψ :
R→{
true , false
}
. In einer solchen Aufgabenumgebung bezeichnet
}
die Menge aller erfolgreichen Laufe des Agenten Ag in Env . Den Erfolg eines Agen-
ten kann man in diesem Zusammenhang dann grundsatzlich aus zwei (extremen)
Perspektiven beurteilen:
R Ψ ( Ag , Env )=
{
r
|
r
∈R
( Ag , Env ) und Ψ(r)= true
Pessimistische Sicht: Ein Agent Ag ist in
erfolgreich, wenn gilt:
∀ r ∈R( Ag , Env ) gilt Ψ(r)= true
Env , Ψ
Optimistische Sicht: Ein Agent Ag ist in
Env , Ψ
erfolgreich, wenn gilt:
r
∈R
( Ag , Env ), so dass gilt: Ψ(r)= true
Daruber hinaus konnte man sich bei der Beurteilung des Erfolgs eines Agenten auch
an dem Anteil der erfolgreichen Laufe orientieren und etwa von einem “meistens
erfolgreichen Agenten” sprechen.
Mit den in Abschnitten 12.1 und 12.2 vorgestellten Konzepten steht nun ein
abstrakter Rahmen zur Verfugung, der den Agenten in seine Umgebung einbettet
und eine formale Beschreibung der Vorgange, die im Agenten ablaufen, ermoglicht.
Charakteristische Aspekte des Agenten werden in seinem inneren Zustand gekap-
selt, in dem die Entscheidungen uber sein zukunftiges Verhalten getroffen werden.
Mit der Realisierung dieses internen Zustandes, die wesentlich die gesamte Ar-
chitektur des Agenten beeinflusst, werden sich die nachsten Abschnitte beschaftigen.
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