Database Reference
In-Depth Information
Klassifikationszwecken eingesetzt.
Dem problemlosenden und dem interpretativen CBR liegen ganz ahnliche Pro-
zesse zugrunde. Lediglich die Adaption von Losungen bleibt dem problemlosen-
den CBR vorbehalten. Manchmal findet man auch die Unterteilung in analytische
CBR-Aufgaben wie Diagnose, Klassifikation u.a. und synthetische CBR-Aufgaben ,
also Planung, Konfiguration u.a. Wir werden im Folgenden den Ablauf eines CBR-
Zyklus im Gesamtzusammenhang schildern, bevor wir auf seine einzelnen Kompo-
nenten und Prozesse eingehen.
6.3
Der CBR-Zyklus
Fallbasiertes Schließen ist ein in hohem Maße integrativer Vorgang. Die Art und
Weise, wie Falle reprasentiert und indiziert werden, hangt davon ab, zu welchem
Zweck sie spater genutzt werden sollen. Die einzelnen Komponenten eines CBR-
Systems lassen sich also nicht beschreiben, ohne den Gesamtzusammenhang und
den Ablauf des Geschehens wenigstens im Uberblick zu kennen.
Der CBR-Zyklus umfasst prinzipiell die folgenden vier Schritte:
1. Selektierung (RETRIEVE) des ahnlichsten Falls oder der ahnlichsten Falle;
2. Wiederverwendung (REUSE) des in den gefundenen Fallen gespeicherten Wis-
sens, um die Aufgabenstellung zu losen;
3. Uberprufung (REVISE) der vorgeschlagenen Losung;
4. Aufnahme (RETAIN) des neuen Falls in die Fallbasis durch Integration.
Abbildung 6.1 illustriert diesen Ablauf. Die Beschreibung eines Problems de-
finiert einen neuen Fall . Zu diesem neuen Fall wird ein geeigneter Fall (evtl. auch
mehrere) aus der Fallbasis herausgesucht (RETRIEVE). Dieser wird mit dem neuen
Fall abgeglichen, und es wird eine Losung fur das aktuelle Problem generiert (REU-
SE). Diese vorgeschlagene Losung muss allerdings noch ausgetestet werden (RE-
VISE), indem man z.B. ihre Anwendung simuliert oder sie auf der Basis fruherer
Falle uberpruft. Auch ein Experte oder Benutzer kann diese Evaluation vornehmen.
Erweist sich die Losung als falsch oder unpassend, so muss sie korrigiert werden.
Schließlich erhalt man einen neuen gelosten Fall, der in die Fallbasis integriert wird
(RETAIN). Auch wichtige Schritte des Problemlosungsvorgangs (also z.B. die Kor-
rektur einer fehlgeschlagenen Losung) konnen als neue Erfahrungen in der Fallbasis
gespeichert werden.
Wie aus Abbildung 6.1 deutlich wird, besteht die Wissensbasis allerdings nicht
nur aus einer Sammlung von Fallen, sondern enthalt auch allgemeines (meistens
bereichsabhangiges) Wissen . Dies kann z.B. modellbasiertes Wissen oder auch regel-
basiertes Wissen sein. Zusammen mit dem in den Fallen gespeicherten, spezifischen
Wissen liefert es die Information, die zur adaquaten Problembehandlung notig ist.
Dabei konnen Umfang und Bedeutung des allgemeinen Wissens sehr unterschied-
lich ausfallen: Einige CBR-Systeme benutzen ein sehr starkes und ausdrucksfahiges
Search WWH ::




Custom Search