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Zusammenhang zwischen Mikro- und Makrowelt liefern. Damit hätte die Antwort
fundamentale Bedeutung für unser Weltbild. Die S HANNON sche Informationstheo-
rie liefert diese Antwort nicht. Sie hat aber die Vorteile eines quantitativen Maßes
deutlich gemacht und zeigt, dass eine berechenbare Semantik wünschenswert wä-
re.
1.5 STEINMÜLLERs Informationsmodell
Modellierungen von idealen und realen Sachverhalten spielen in Mathematik,
Logik, Wirtschaftsinformatik und Informatik eine besondere Rolle. Für S TEINMÜL-
LER ist Information eine scheinbar losgelöste “dritte Wirklichkeit”, die in einem
“Modell-System” von einem Subjekt konstruiert wird [Steinmüller 1993, S. 178].
Am Anfang seiner Ausführungen macht er darauf aufmerksam, dass eine “nur-
technische” Informatik nicht in der Lage sei, einen sozialen Bezug herzustellen.
Aus diesem Grund muss ein erweiterter Informationsbegriff über die formal-
syntaktischen Gesichtspunkte hinausreichen. Diesen Anforderungen soll S TEIN-
MÜLLER s “modelltheoretischen Informationsbegriff” gerecht werden. S TEINMÜLLER
behauptet, dass eine Sprache der angewandten Informatik mit sechs Grundbegrif-
fen auskommt: System, Prozess, Modell, Struktur, Organisation und Funktion
[Steinmüller 1993, S. 155].
Aus diesen Begriffen lassen sich alle anderen Begriffe zusammensetzen und alle
wichtigen Dinge beschreiben bzw. konstruieren. Für die Zwecke dieser Untersu-
chung sind die ersten drei Begriffe ausreichend. Für Information macht S TEINMÜL-
LER folgenden Vorschlag [Steinmüller 1993, S. 162f.]:
- Jede Information ist ein Bild und damit ein spezielles Modell
- Jedes Modell ist ein spezielles System
- Also: Jede Information ist ein System
Um die Idee nachzuvollziehen, soll mit der Erklärung seines System- und Prozess-
verständnisses begonnen werden. Es gilt dann zu erläutern, wie nach seiner Vor-
stellung der Information-, Modell- und Systembegriff logisch miteinander verbun-
den sind.
1.5.1 STEINMÜLLERs System- und Prozessverständnis
S TEINMÜLLER weist auf die Grenzen des allgemeinen Systemdenkens hin, sowohl in
technischer als auch in soziologischer Spielart. Folgende Aspekte konstituieren
seine Systemvorstellung:
x
Ein System ist eine Menge von Elementen und Relationen zwischen den
Elementen.
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