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1 Organisatorische Ansiedlung eines
Datenqualitätsmanagements
Jens Lüssem
1.1 Einführung
Für die meisten Unternehmen im deutschsprachigen Raum ist Daten- bzw. Infor-
mationsqualität ein junges Thema - ein Thema, das in den letzten Jahren in vielen
Organisationen an Bedeutung gewonnen hat. Dies zeigt die Vielzahl der Aktivitä-
ten, die mit dem Thema Datenqualität (DQ) verknüpft sind. In den letzten Jahren
werden vermehrt DQ-Werkzeuge am Markt angeboten, immer mehr Beratungs-
unternehmen spezialisieren sich auf dieses Thema.
Viele Unternehmen haben erkannt, dass das Thema organisatorische Veränderun-
gen nach sich ziehen wird, und stehen vor der Entscheidung, ein so genanntes
Datenqualitätsmanagement einzuführen und organisatorisch anzusiedeln. Insbe-
sondere Untenehmen des Dienstleistungssektors haben bei diesem Schritt in der
Regel keine „Vorbilder“, wie sie bei Produktionsunternehmen in Form von zentra-
len Qualitätsabteilungen häufig zu finden sind. Die “richtige” Verankerung des
Datenqualitätsmanagements stellt für Unternehmen einen wichtigen Erfolgsfaktor
für die nachhaltige Schaffung einer angemessenen Datenqualität dar [English 1999,
Olson 2003].
1.1.1 Motivation
In den vergangenen Jahren wurde eine Reihe von Studien zum Themenkomplex
„Datenqualität“ veröffentlicht [Mathes et al. 2005]. Die Ergebnisse dieser Studien
ergeben folgendes Bild von den meist genannten Hindernissen auf dem Weg zu
einem funktionierenden Datenqualitätsmanagement (aufgelistet in absteigender
Relevanz):
1. Die Unterstützung des Managements für ein (starkes) Datenqualitäts-
management ist kaum vorhanden oder fehlt gänzlich.
2. Die Probleme der (organisatorischen) Realisierung eines Datenqualitäts-
managements können nicht behoben werden.
3. Datenqualitätsmanagement findet in Projekten nicht in ausreichender Weise
Berücksichtigung.
4. Für ein umfassendes Datenqualitätsmanagement existiert kein schlüssiger Busi-
ness Case.
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