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Nur mit dem Ausdruck der Mail von Lufthansa Cargo mit der Frage und quasi Vollmacht in der Mail sind wir
letztlich auf gut Glück zum Flughafen gefahren. Gut, ganz blindlings sind wir nicht hingestürzt, in einem Telefonat mit
einer anderen Dame von LH Cargo meinte jene wir sollen den Ausdruck mitnehmen und das müsste dann ausreichen.
Dort war wenigstens bei unserer Ankunft am Lufthansa Cargo Pavillon fast nichts mehr los und wir kamen gleich
dran. Wenige Minuten vorher war erst Kassenabrechnung und die Kasse schon weggeräumt, tja, da musste sie den Chef
mit der Kasse wieder zurückholen. Bei der Gelegenheit musste geklärt werden, ob diese Art der Vollmacht - eine Mail,
die wir ja auch gefälscht haben könnten vor dem Ausdruck - mit dem Ausweis ausreicht. Ja, Schwein 1. Auch jammerte
sie lächelnd dass sie schon die Abrechnung gemacht hatte und wir mit Absicht jetzt kommen und sie mit der
gerade-so-Vollmacht nun ganz verwirren. Das ganze wenige Stunden vor ihrem Urlaub, und das Motorrad wollte sie
gerne mal sehen, sie selber habe eine 125er. Dabei fiel mir der Dialekt auf... Die freundliche Dame kam aus Hessen,
klang aber wie aus Rheinland-Pfalz (wie Martin), ein nettes, kurzes Schwätzchen über die Reise des Motorrads
gehalten und nach Zahlung der Atlas-Gebühr bekamen wir die Zoll-Papiere.
Dann ein paar Module weiter, zu Fuß fast so schnell wie mit dem Auto, und in den 2. Stock zum Zoll. Uiuiui, dann
standen wir betreten da. Wir hatten ja außer diesen Zoll-Papieren der LH Cargo NICHTS. Weder dass das Motorrad in
Deutschland gekauft wurde noch dachten wir auf die Schnelle daran den Scan des Fahrzeugscheins auszudrucken.
Irgendetwas davon wäre jetzt gut gewesen. Wie nachweisen dass das Motorrad zurück kommt und nicht einfach dort
gekauft wurde und schlicht importiert wird? Und das Kennzeichen hatten wir vor lauter was-war-das-jetzt nicht mehr
im Kopf, geschweige denn die Fahrgestellnummer. Wir erzählten kurz von der Tour und dass wir nun das Moped schon
mal auslösen wollten. Meine leichte Verzweiflung stand wohl sehr deutlich im Gesicht. Martin fing schon an vor sich
hin zu grummeln, ich bremste ihn ein und flüsterte, dass der Zöllner recht umgänglich zu sein scheint. Und wieder
Schwein gehabt. Wie sich später herausstellte, war der Zöllner auch (BMW-) Motorradfahrer und als er erfuhr, dass wir
zuhause an Unterlagen rankommen, drückte er wohl auch sämtliche (real wohl eher nicht vorhandenen) Hühneraugen
mit zu. Brüderchen war gerade per Flugzeug unterwegs und somit nicht zu erreichen. Der Zöllner grübelte, wie er uns
zusätzliche Kosten erspart und verzichtete dann darauf, das Moped von LH Cargo zum Zollparkplatz bringen zu lassen
um es zu prüfen, bevor er es frei gibt (würde um diese Zeit mindestens 75 € kosten meinte er). Mit der Auflage, die
Unterlagen noch zu faxen und wenn wir bis 23 Uhr fertig sind das Motorrad vorzuführen, bekamen wir die
gestempelten Papiere zurück. Dankbar verließen wir den Zollbereich.
Also wieder zurück neben den Pavillon zum Import, Papiere abgeben und klären, wie wir das Motorrad aus dem
Gebäude bekommen. Ich musste beinahe laut lachen als der gute Mann meinte die bzw. wir können das von der Rampe
in Martin´s Kombi schieben. Ein ganz normales Motorrad. So zerlegen kann man das gar nicht vernünftig dass das
klappen würde. Ich musste mich wirklich zusammenreißen, der meinte das ernst.
Mittlerweile war es schon grob 21:45 Uhr und um 22 Uhr hatten die eigentlich Feierabend. Endlich bog das Moped
auf der Holzpalette mit dem Gabelstapler um die Ecke zu uns. Gut, dass Martin eigenes Werkzeug eingepackt hatte,
was wir zwischenzeitlich in die Halle geschleppt hatten, und da auch ein Messer drin war. Sonst hätte das mit der Folie
und den Strips wesentlich länger gedauert. Aber mit auspacken alleine war es nicht getan. Sie musste ja eben von den
Haltestrips befreit werden, ohne umzukippen versteht sich, und noch runter von der Palette. Um das schwere Teil etwas
leichter zu machen versuchten wir - alles unter ziemlichen Zeitdruck - die Koffer abzunehmen, da klingelte mein Handy
