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Nach einer Internetrecherche vom Freund meiner Schwester weiß ich jetzt wenigstens, was der Maschine fehlen
könnte. Kraftstoffdrucksensor, Elektronik Kraftstoffpumpe oder ganze Pumpe oder aber einfach nur das
Entlüftungsventil, so dass der Tank zu viel Unterdruck bekommt. BMW München mal angeschrieben, wie es mit
Garantie aussieht und vielleicht muss ich dann morgen Früh noch kurz zu BMW La Paz. Ich bin gespannt.
Montag, 23. Februar 2015 -Langer Weg nach Potosi
Nach einem morgendlichen Telefonat mit BMW bin ich ziemlich sicher, dass die Aussetzer wirklich am Benzin
liegen. Wasser sammelt sich mit der Zeit unten und daher kommen dann eben die üblen Aussetzer. Passieren kann aber
nix laut BMW, also geht es direkt weiter nach Potosi. 540 km liegen vor uns und wir brauchen alleine 90 Minuten, um
La Paz hinter uns zu lassen. An der Stadtgrenze muss ich Tanken, gibt kein Benzin für Ausländer. Zweite Tankstelle das
Gleiche, dritte Tankstelle verkauft mir dann das Benzin für 1,10 € den Liter. Die Bolivianer zahlen 40ct, so ist das hier!
Die Ruta 1 wird hier auch Panamericana genannt und ist zweispurig. Locker geht es mit 120km/h durch die
Hochebenen von Bolivien und ich bin total verwundert, dass die BMW die 81 Oktan so gut verträgt. Klar ist die
Leistung jetzt vielleicht bei 45 PS, aber 120 km/h sind immer noch drinnen. Nach guten 240 km machen wir Pause,
wollen Tanken und brauchen 4! Anläufe. Die erste Tankstelle hat kein Benzin, die anderen Beiden weigern sich und der
letzte wird von mir einfach überzeugt, dass ich dringend Benzin brauche und er es mir verkaufen muss, BITTE! Mein
Tank geht bald auf Reserve, ich brauche Benzin! So zahle ich wieder 1,10 € für den Liter und der Tankwart verdient
mal eben 6 €, da er natürlich nicht für Ausländer abrechnet. Mittagessen in einem kleinen Restaurant, wenn man das
überhaupt so nennen darf und weiter geht es nach Potosi, der kleinen Bergstadt. Erst gegen 18 Uhr nach über 9 Stunden
Fahrt erreichen wir die Stadt am Berg und die Maschine kämpft sich die Steigungen in der Stadt hoch. Per Zufall finden
wir ein schickes Hotel, verhandeln den Preis ein wenig nach (immer Handeln und erst einmal den Preis für eine Nacht
erfragen, dann gibt's Nachlass für zwei Nächte) und sind heilfroh endlich da zu sein. 540 km schlauchen einen ganz
schön, auch wenn die Landschaft heute wieder einmalig war. Potosi ist berühmt für sein Bergwerk, in dem seit
Jahrhunderten Silber gefördert wird. Die Stadt war einmal die wohlhabendste Stadt der Welt, auch wenn das vielleicht
300-400 Jahre zurück liegt. Bis heute strahlt die Innenstadt mit schönen Kolonialbauten, prächtigen Kirchen und ist
wirklich sauber. Kein Dreck, kein Müll in den Straßen. Wir buchen für morgen eine Bergwerktour, gehen noch schnell
was Essen und fallen dann todmüde ins Bett.
Km-Stand: 39.311
Unterkunft: Hotel Turista Potosi - 28 € inkl. Abstellplatz im Eingangsbereich - tolles Hotel
Dienstag, 24. Februar 2015 -Bergwerk Potosi oder einfach die Hölle auf Erden!
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