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Ich vertreibe mir die Zeit bis zur Ölfeldtour um 15:30 Uhr mit Surfen, Schreiben und Postkarten schreiben und
suche dann den Container für meine Bustour. Zugegeben, als um 15 Uhr dir Sonne rauskommt, freue ich mich, aber
gleichzeitig setzt solch ein Windsturm ein, der mich jetzt schon vor der Rückfahrt erschaudern lässt. Das sind mal
locker 60-70 km/h Seitenwind. Abwarten, das Wetter ändert hier ja eh ständig.
Punkt 15:30 Uhr fahre ich mit eine Ehepaar aus Anchorage und einen deutschen Ehepaar mit dem Bus auf die
Ölfeldtour, die 2,5h dauern soll! Das Ölfeld ist eher eine Ansammlung von Bohrfeldern, insgesamt sicherlich 10
verschiedene Orte auf gut 400 Quadratmeilen verteilt. Die Details erspare ich Euch, die gibt's auf Wikipedia. Ich hätte
mir das alles niemals so Groß und so Sauber vorgestellt. Mal im ernst, denkt mal an ein Ölfeld! Passen da Tiere hinein,
Enten und andere Vögel, die mitten im Ölfeld im See schwimmen? Das selbe habe ich mir auch gedacht, wurde aber
eines besseren belehrt. Prudhoe Bay, so geht Ölförderung (bis ein Unfall passiert).
Gegen 18:30 Uhr endet die Tour und da es hier immer noch nur 8°C hat, will ich noch ein gutes Stück bis Coldfoot
zurück, definitiv hinter die Berge und den Atigua-Pass. Also Vollgas Richtung Süden. Die Heidenau Scout fressen die
Steine und Dirtroad geradezu auf und so sind 120 km/h keine Seltenheit. Mit Pausen und an einer Baustelle verliere ich
aber ordentlich Zeit, so dass ich nach 200 Meilen gegen 22:30 Uhr das Handtuch werfe und einen schönen Platz zum
Campen an einem Fluss finde. Schnell noch eine Thai-Noodle-Soup und ein Kaffee, dann erkunde ich schnell die
Umgebung und sehe etliche Bärenspuren am Sandbett des Flusses. Ups, dann bringe ich den Müll doch lieber die 150
Meter vom Zeltplatz weg, nur um sicher zu gehen. Immerhin habe ich erst vor 7-8 Meilen beinahe, einen mitten auf der
Straße hockenden, jungen Grisly überfahren. Ich dachte echt, da liegt und großer Fels auf der Straße, bremste stark ab
und plötzlich springt der Stein auf und entpuppt sich als Bär! Naja, hoffentlich erschrickt der mich heute Nacht nicht als
Revanche.
Insgesamt bin ich froh, dass der Dalton nun bald geschafft ist und ich die gute Wetterperiode hier oben genutzt
habe. Auch wenn dafür ein Tag im Denali geopfert werden musste und ich damit in den ersten Tagen unglaublich viel
gefahren bin. Ab sofort werden zwei Gänge runter geschaltet und auch mal gefaulenzt. Denn sonst bin ich Weihnachten
in Argentinien und habe nix außer der Straße gesehen.
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