Geology Reference
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kann mechanisch mit einer Waschpfanne oder Waschrinne ge-
wonnen werden. Bei den meisten Lagerstätten kommt das Amal-
gamverfahren oder die Laugung mit Cyaniden zum Einsatz, bei
Kupferproduktion ist es im Anodenschlamm angereichert.
2.3.2 Silber (Ag)
Silber wird als Schmuck, Tafelsilber, in Kirchen in sakralem
Gerät, für Querflöten und zum Teil noch als Münze verwendet.
Es hat die höchste elektrische Leitfähigkeit aller Metalle, Silber
und Silberlegierungen werden für spezielle Anwendung in der
Elektronik und Optik verwendet. Da Silber relativ weich ist, wird
selten reines Silber benutzt. Sterlingsilber (nach der britischen
Münze) ist eine Legierung mit 92,5 % Silber. Silberhalogenide
waren die Grundlage der analogen Fotografie. In der Medizin
wird die antiseptische Wirkung genutzt, etwa durch Beschich-
tungen von Geräten, in Cremes und Wundauflagen. Eine ähn-
liche Funktion haben Silberpartikel und -beschichtungen in
Wasserfiltern und Textilien. Außerdem wird es in bestimmten
Katalysatoren verwendet.
Wichtigstes Silbererz ist der sehr häufige Galenit (PbS), der
Silber im Prozentbereich enthält. Fahlerz ist relativ häufig und
kann bis zu 18 % Silber enthalten (Freibergerit). Gediegen Silber
kommt meist nur in kleiner Menge vor ( . Abb. 2.19 ). Eine Be-
sonderheit ist Kongsberg (Norwegen), wo in hydrothermalen
Gängen große Mengen gediegen Silber vor allem in Form von
Drähten vorkommen, die armdick sein können. Silberminerale
treten meist nur in geringer Menge auf, in einzelnen Lagerstätten
können sie wichtig sein ( . Tab. 2.13 ).
Silber wird aus sehr unterschiedlichen hydrothermalen
Lagerstätten gewonnen. Ganglagerstätten ( 7 Abschn. 4.1 ) mit
Silber sind Blei-Zink-Gänge wie beispielsweise im Schwarzwald
und im Oberharz, verschiedene polymetallische Gänge wie
etwa die Silber-Kobalt-Nickel-Arsen-Wismut-Uran-Gänge im
Erz gebirge ( 7 Abschn. 4.1.2 ) und Kongsberg, die Zinn-Silber-
Wismut-Wolfram-Gänge von Potosi ( 7 Kasten 4.17 ) und poly-
metallische Gänge vom Kordilleren-Typ ( 7 Kasten 4.9 ). Es gibt
epithermale Lagerstätten ( 7 Abschn. 4.3 ) mit Gold und Silber
oder überwiegend Silber. In Chimneys und Mantos ( 7 Abschn.
4.8 ), VMS ( 7 Abschn. 4.16 ) und SEDEX ( 7 Abschn. 4.17 ) ist Silber
in massiven Sulfiden enthalten. Außerdem fällt es als Neben-
produkt von Kupferporphyren ( 7 Abschn. 4.4 ) und generell bei
der Goldförderung an. Auch Kupferschiefer ( 7 Abschn. 5.1 ) und
Sandsteine ( 7 Abschn. 4.13 ) können Silber enthalten. Da Silber
üblicherweise zusammen mit Buntmetallen vorkommt, ist der
minimale Erzgrad stark von deren Gehalten abhängig. Typische
Erzgrade liegen zwischen 20 und 700 g/t.
Abb. 2.19 Gediegen Silber aus der Grube Sophia, Wittichen
(Schwarzwald). © F. Neukirchen, Sammlung Markl / Tübingen.
T a b . 2 . 1 3 Ausgewählte Silberminerale und der jeweilige Silbergehalt.
gediegen Silber
(
Ag (mit Au, Cu, Hg,
As, Sb, Bi)
bis 100 %
Ag
.
Abb. 2.19)
Akanthit (Silberglanz)
Ag 2 S
87 % Ag
Proustit (lichtes Rotgültigerz)
Ag 3 AsS 3
65 % Ag
Pyrargyrit (dunkles
Rotgültigerz)
Ag 3 SbS 3
60 % Ag
Stephanit
Ag 5 [S|SbS 3 ]
68 % Ag
Polybasit
(Ag,Cu) 16 Sb 2 S 11
bis 74 % Ag
Chlorargyrit
AgCl
75 % Ag
Tetraedrit (Freibergerit,
Silberfahlerz)
(Cu,Ag) 12 (SbS 3 ) 4 (mit
Fe, Zn, Ag, Pb, Hg)
bis 18 % Ag
Anwendung von Platin und anderen Platingruppenelementen ist
die Verwendung in Katalysatoren ( 7 Kasten 2.3 ), beispielsweise
im Dreiwegekat von Fahrzeugen.
Platin (Pt), Palladium (Pd), Rhodium (Rh), Iridium (Ir),
Osmium (Os) und Ruthenium (Ru) haben sehr ähnliche Eigen-
schaften, was auch dazu führt, dass sie immer gemeinsam vor-
kommen. Platin und Palladium machen den größten Teil aus,
wobei in der Regel Platin überwiegt. Platin kommt vor allem
gediegen vor - meist mikroskopisch klein, auf Seifen manchmal
auch als Nuggets - beziehungsweise als Legierung mit anderen
Edelmetallen und als Spuren in Sulfiden oder Chromit. Es gibt
auch eine Reihe exotischer Platinminerale ( . Tab. 2.14 ).
Gewisse Ähnlichkeit mit den PGE hat Rhenium (Re), das für
Superlegierungen und Katalysatoren verwendet wird. Gewonnen
wird es fast ausschließlich aus Kupferporphyren ( 7 Abschn. 4.4 ),
wo es sich im Molybdänit befindet. In Spuren kommt es auch in
einigen anderen Lagerstättentypen vor.
Neben Gold und Rhenium sind die PGE die seltensten sta-
bilen Elemente der Erdkruste, am seltensten sind Iridium,
Rhenium, Rhodium und Rhutenium (die genaue Reihenfolge
wird in der Literatur unterschiedlich angegeben). Die Jahres-
produktion von Platin und Palladium beträgt rund 200 t. Typi-
sche Erzgrade liegen zwischen 3 und 10 g/t, wenn gleichzeitig
2.3.3 Platingruppenelemente (PGE)
Platin ist teurer als Gold und wird immer beliebter als Schmuck.
Das Edelmetall ist temperaturbeständig, nicht korrosionsanfällig
und wird nur von wenigen Chemikalien angegriffen. Daher wird
es häufig für Laborgeräte verwendet. Auch viele andere Geräte
enthalten Platin oder platinhaltige Legierungen. Die wichtigste
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