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S-Typ-Granite (Breiter 2012). Derzeit wird vor allem der Greisen
von Gottesberg (Vogtland, Sachsen) für einen möglichen Abbau
erkundet, ebenfalls eine Lagerstätte von Weltklasse. Neben Zinn
könnten als Nebenprodukte Kupfer, Wolfram und Germanium
gewonnen werden.
Bei einigen handelt es sich um mit Erz zementierte Brekzien
(»Brekzien-Typ-Lagerstätten«), wobei das Gestein durch tekto-
nische Bewegung, hydraulisch durch Wasser oder explosiv-mag-
matisch zerbrochen wurde. In anderen Fällen handelt es sich um
Adern (auch als Stockwerk), Gänge, versprengte Erze in ehema-
ligen Poren oder um Verdrängungen, zum Beispiel in Form von
Mantos ( 7 Abschn. 4.8 ). Häufig befinden sie sich entlang von
großen Verwerfungen oder zumindest in deren Nähe.
Sie enthalten viel Magnetit oder Hämatit und auffallend
wenig hydrothermalen Quarz. Der Sulfidgehalt ist vergleichs-
weise gering, aber kupferreich (Chalkosin, Bornit, Chalkopyrit,
nur wenig Pyrit) und goldhaltig. Die Sulfide kommen in Adern,
als Matrix in Brekzien oder manchmal als massive Sulfide vor.
Außerdem können auch U, Ag, Co, Ni, As, Mo, leichte Seltenerd-
elemente, F und P angereichert sein.
Aus Flüssigkeitseinschlüssen wissen wir, dass hier salzrei-
ches, CO 2 -haltiges, schwefelarmes Wasser eine Rolle gespielt hat.
Die ermittelten Temperaturen spannen ein sehr großes Spek -
trum auf, die Temperatur scheint demnach keine große Rolle
zu spielen. In vielen Fällen wurden unterschiedliche Fluide ge-
funden, die sich offensichtlich gemischt haben oder die zu unter-
schiedlichen Zeiten das System durchströmten.
Davon abgesehen unterscheiden sich die einzelnen IOCG-
Lagerstätten stark voneinander (Porter 2000, Williams et al.
2005, Pollard 2006, Groves et al. 2010). Nicht einmal die genaue
Abgrenzung des Begriffs ist geklärt, denn es gibt auch mehr
4.7 Eisenoxid-Kupfer-Gold-
Lagerstätten (IOCG)
Relativ zufällig wurde 1975 bei Olympic Dam (Südaustralien)
eine der größten Lagerstätten überhaupt entdeckt ( 7 Kasten
4.20 ). Sie hatte eine ungewöhnliche Zusammensetzung und
ließ sich nicht in die damals etablierten Schemata einordnen.
Daher musste ein neuer Lagerstättentyp definiert werden: die
Eisenoxid- Kupfer- Gold-Lagerstätten (engl. ironoxide-copper-
gold deposits , IOCG). Seither wurden weitere IOCG-Lagerstät-
ten gefunden und einige schon länger bekannte Vorkommen
als solche uminterpretiert. Weitere bedeutende Beispiele sind
der Cloncurry-Bezirk in Queensland, Australien (unter ande-
ren mit Ernest Henry), der Carajás-Bezirk in Brasilien (mit
Salobo, Cristallino, Sossego und Alemão), die Küstenkordil-
lere von Nord chile und Süd peru (mit Candelaria- Punta del
Cobre, Manto Verde und anderen) sowie Aitik bei Gällivare in
Schweden.
Abb. 4.42 IOCG-Lagerstätten im Vergleich zu verwandten Lagerstätten. IOCG können durch magmatisches, salzreiches meteorisches oder
durch metamorphes Wasser beziehungsweise Mischungen entstehen. Möglicherweise gibt es einen fließenden Übergang zu Kiruna-Typ-
Eisenlagerstätten. Die anderen gezeigten Lagerstätten haben gewisse Ähnlichkeiten und kommen zum Teil gemeinsam mit IOCG vor. Siehe
Text für weitere Erläuterungen.
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