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glast und erlaubt einen Blick in das viergeschossige Foyer des Schauspielhauses, den auch
der Vorhang aus acht Millionen goldenen Metallbällen - sie repräsentieren die Zahl der
Einwohner New Yorks zur Zeit des Baus 1964 - nicht verstellt. Sie sind inzwischen durch
die Sonne ins Silberne gebleicht. Der Rest der Gebäudefassade besteht aus einer enormen
Wandfläche aus Travertin-Marmor, die manche New Yorker als elegant, die meisten als zu
schlicht und langweilig empfinden. Den Stein findet man auch im Innern, wo sich mehr-
ere Balkone über dem Foyer erheben, über die Kritiker lästern, sie wirkten so metallen
und eckig wie die Zellen in einem Hochsicherheitsgefängnis. Wohlwollendere Gemüter
vergleichen das 13-stöckige Haus (einige Etagen liegen unterirdisch) mit einem Schmuck-
kästchen, da die Lampen des riesigen kugelförmigen Kronleuchters im Auditorium
Diamantenform besitzen. Im Foyer befinden sich einige moderne Kunstwerke, u. a. Jasper
Johns Gemälde Numbers östlich der Eingangstür oder eine Skulptur von Edward Higgins.
Metropolitan Opera House (Met) : Das Highlight der gesamten Anlage ist sicher das
Metropolitan Opera House, das am besten bei Nacht zur Geltung kommt und direkt vor
Ihnen liegt. Die Eröffnung 1966 war ein Medienspektakel: Leonard Bernstein dirigierte,
Präsident Eisenhower, der auch schon den ersten Spatenstich zum Bau der Oper getan
hatte, repräsentierte, und das Publikum applaudierte. Amerikas größtes Musikunterneh-
men mit jährlich mehr als 240 Opernaufführungen kann auf eine über hundertjährige
Geschichte zurückblicken und gilt als eines der besten Opernhäuser der Welt. Jeder Star
ist mindestens einmal in seinem Leben hier aufgetreten.
Die Met wurde 1879 von dem Industriellen und Supermillionär William H. Vanderbilt
gegründet. Das erste Haus stand ursprünglich am Broadway, wo Weltstars wie Enrico
Caruso oder Lilli Lehmann debütierten. 1966 zog man ins Lincoln Center um. Nachdem
der Originalbau noch im selben Jahr einem Brand zum Opfer fiel, entwarf Wallace K.
Harrison das heutige Gebäude, das Lästermäuler wegen seiner kitschig anmutenden Opu-
lenz mit einem Miami-Beach-Hotel vergleichen.
Wenn Sie die Met betreten, führen zwei mit roten Teppichen ausgelegte, weit geschwun-
gene Marmortreppen hinauf in das Foyer. Die sonst kahlen Wände über der Bar und dem
Restaurant wurden von Marc Chagall, der auch schon mal ein Bühnenbild für die Met ent-
worfen hatte, mit Wandgemälden veredelt. Ihr Thema ist natürlich die Musik: Les Sources
de la Musique und Le Triomphe de la Musique. Darüber hängen Kristallleuchter, ein Ges-
chenk der österreichischen Regierung zum Dank für die Unterstützung durch die Amerik-
aner beim Wiederaufbau der Wiener Staatsoper nach dem Zweiten Weltkrieg.
Vom Auditorium mit seinen 3800 Sitzen (und 195 Stehplätzen) blicken Sie auf die Bühne.
Ihre 70 m Breite wird von einem Bühnenvorhang verhüllt, der eigens für die Oper aus
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