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ward, der sich u. a. für die Abschaffung der Sklaverei eingesetzt und als Außenminister
1867 auch den Kauf von Alaska in die Wege geleitet hatte. Das Areal wurde in seiner
Geschichte oft Versammlungsort für streikende Arbeiter der Textilindustrie, die hier mehr-
fach für höhere Löhne und einen Achtstundentag auf die Barrikaden gingen. Er wurde
Anfang des neuen Jahrtausends mit neuen Spielplätzen, Bänken und Blumenbeeten verse-
hen.
Bummel durch die Lower East Side
Wenn Sie an der Westseite des Parks die Essex Street hinaufgehen, kommen Sie an eini-
gen neuen Bars und Cafés vorbei, bevor Sie auf einen letzten alteingesessenen Laden
stoßen: Bei Pickle Guys 28 (Nr. 49) gibt es seit 1910 saure Gürkchen oder eingelegte
Zwiebeln, Tomaten, Paprika und Sauerkraut (So-Do 9-18 Uhr, Fr 9-16 Uhr). Von dort ist
es nicht mehr weit bis zur Einmündung in die Grand Street. In dieser Straße befanden sich
noch 1910 sage und schreibe 73 Trinkwasserbrunnen, deren Wasser mit Kohlensäure ver-
setzt war („jüdischer Champagner“ genannt). Fast hundert Jahre lang fand man hier auch
Brautausstatter, bei denen man Hochzeitskleider mieten konnte, wenn ein Kauf das
Budget überstieg.
Lohnenswert ist ein kulinarischer Abstecher nach rechts um die Ecke zur Bäckerei Koss-
ar's Bialys . Hier werden rund 6000 jüdische Teigwaren verschiedener Art pro Tag herges-
tellt, 30 % werden im Laden selbst verkauft, der Rest wandert in die Gourmetmärkte
Manhattans.
Weiter geht es anschließend die Grand Street hinunter bis zur Orchard Street, in die Sie
rechts einbiegen. Bevor die Gegend mehr und mehr besiedelt wurde, gab es hier tatsäch-
lich einen Obstgarten, heute bietet die Orchard Street v. a. eines: Einkaufsmöglichkeiten,
wobei ganze Straßenabschnitte von edlen, gar nicht billigen Boutiquen erobert wurde.
Einst war die Gegend um die Hester Street berühmt für ihren Chazzer Market, was irre-
führenderweise „Schweinemarkt“ bedeutet. Dabei konnte man von den hiesigen pushcarts
(Schubkarren) alles kaufen, nur eben kein Schweinefleisch. Dafür gab es Früchte,
Gemüse, Fisch, Kleidung, Brillen, Schreibwaren, Knöpfe, Unterwäsche und vieles mehr.
Bei Tagesanbruch versammelten sich die Neuankömmlinge hier im Viertel in der
 
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