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wachsene Männer sind es das weiße Gewand oder Anzug und weißes Hemd, bei
über 40 Grad vielleicht auch nur Anzughose und weißes Hemd. T-Shirts sind für
Emiratis Jugend- und Freizeitkleidung und schon das Höchste, was es an Ju-
gendkultur und Jugendmode gibt. Der Anpassungsdruck der emiratischen Gesell-
schat wirkt sich auf die Mode aus. Expat-Männer in T-Shirts sind geduldet, wenn
auch nicht im Geschätsleben. Nachtklubs und Bars, die etwas auf sich halten,
verweigern Turnschuhträgern den Eintrit, einige Restaurants bestehen auf Sakko
für die Herren und gediegene Abendgarderobe für die Damen.
»Wir hier in Dubai sind fast wie in New York: ganz weit oben in der Mode-
nahrungskete«, erklärt der exzentrische Dubaier Couturier Furne One. Kein
Modelabel, das etwas auf sich hält, könne es sich leisten, in Dubai nicht präsent
zu sein. Hier seien die Kunden, hier sei der Markt, hier seien die Trends. Furne ist
also voll in seinem Element. Er stammt von den Philippinen und hat 2002 in
Dubai sein eigenes Label Amato gegründet. Seine spektakulären, weil ausge-
fallenen Kollektionen erregen weltweit Aufsehen und wurden auch schon bei den
Oscars und auf anderen roten Teppichen gesichtet. »Klassischer Chic« ist für
Furne das, was den Dubai-Style kennzeichnet. Aber jemand, der unter klassis-
chem Chic ein Damenkostüm und eine gesteppte Handtasche versteht, wird diese
Kreationen als große Extravaganz betrachten. »Araber probieren immer gerne
Neues aus, und sie probieren gerne Ungewöhnliches«, schwärmt Furne über
seine Kunden. »Die Amato-Frau weiß, was sie will, ist stark und unabhängig. Sie
traut sich, sich selbst zu verwirklichen, und glaubt an das Diktat der Mode. Sie
lässt sich nicht von Konventionen zurückhalten und ist vor allem jemand, der
sich selbst liebt und die Macht der Feminität verehrt.« Er beschreibt damit die
typische arabische Modeliebhaberin - Fashion Victim nicht im Sinne eines Op-
fers des Trends, sondern eine selbstbewusste Frau mit Spaß am Style.
Für den Alltag sind die Amato-Kreationen natürlich nicht gedacht. Es gibt sie
auch nicht in Geschäten (außer in der Amato-Boutique in Los Angeles), sondern
man besucht nach Anmeldung den Amato-Showroom, wählt aus und erhält ein
auf den Körper angepasstes Einzelstück. Furne One setzt damit einerseits das Ge-
setz der Haute Couture um, andererseits auch eine Konvention der arabischen
Kleidung. Denn Abayas und die weißen Hemden der Herren kommen ebenfalls
nur selten von der Stange, sondern werden anhand von Modellen ausgewählt und
dann vom Schneider nach Maß gefertigt. In den Malls gibt es zwar das eine oder
andere Geschät mit arabischer Kleidung, wer aber genau hinsieht, erkennt auch
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