Cryptography Reference
In-Depth Information
6 Exponentiationschiffren
Das Pohlig-Hellman-Verfahren ist eine sogenannte Exponentiationschiffre . Ein Klar-
text
, aufgefasst als Element einer Gruppe G , wird verschlüsselt, indem eine
Potenz von
N
N
N →N
e . Die Zahl e ist dabei der geheime Schlüs-
gebildet wird:
e wird dann durch den Empfänger ent-
schlüsselt, indem die Umkehrabbildung dieser Potenzfunktion f e : a
C = N
sel des Senders. Der Geheimtext
a e ange-
wandt wird. Im Fall einer endlichen Gruppe ist dies wieder eine Potenzfunktion
f d
a d . Der Exponent d ist dabei so zu wählen, dass
d
e
d
gilt.
Es ist d der geheime Schlüssel des Empfängers. Wir werden sehen, dass ein sol-
ches d unter geeigneten Voraussetzungen immer existiert und effizient bestimmt
werden kann.
Das Ver- und Entschlüsseln erfolgt beim Pohlig-Hellman-Verfahren durch Potenz-
bildung, daher der Begriff Exponentiationschiffre .
Im Allgemeinen sind bei einer Exponentiationschiffre hohe Potenzen von Grup-
penelementen zu bilden. Wir zeigen, wie diese Potenzbildung effizient mit der
sogenannten schnellen Exponentiation durchgeführt werden kann.
Die algebraische Grundlage des Pohlig-Hellman-Verfahrens wie auch aller wei-
teren Exponentiationschiffren, die wir in den folgenden Kapiteln vorstellen, bil-
det der Satz von Lagrange mit seinen wichtigen Folgerungen, die auch als Sätze
von Euler und Fermat bekannt sind. Diese Sätze bilden das Fundament jeder Ex-
ponentiationschiffre und damit den algebraischen Schwerpunkt dieses Kapitels.
Wir werden in einem ersten Abschnitt diese Sätze wie auch zahlreiche weitere
Ergebnisse, die wir im Folgenden benötigen werden, herleiten.
: a
C
=( N
)
= N
6.1 Algebraische Grundlagen der Exponentiationschiffren
Wir leiten in diesem Abschnitt viele wichtige Aussagen für (endliche, abelsche)
Gruppen her, wobei einige Aussagen aus der Vorlesung zur linearen Algebra be-
kannt sind. Dieser Abschnitt ist grundlegend für alle modernen Verfahren der
Kryptologie.
Das neutrale Element einer Gruppe G bezeichnen wir im Allgemeinen mit 1. Die
Mächtigkeit
|
G
|
nennen wir die Gruppenordnung .
6.1.1 Ordnungen von Gruppenelementen
(
· )
Für jedes Element a einer Gruppe
G ,
ist die Menge
a n ; n
= {
Z } ⊆
a
:
G
eine Untergruppe von G - man nennt sie die von a erzeugte Untergruppe von G .
Eine Gruppe G heißt zyklisch , wenn es ein a
G mit
a
=
G gibt.
Search WWH ::




Custom Search