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Wir haben die allgemeine Form der Selektion auf die Komposition bekannter Ope-
rationen zurückgeführt. Jede Selektion, die mit Hilfe zusammengesetzter Prädika-
te formuliert werden kann, gehört also auch zur Relationenalgebra.
4.8
Der Join
In Abschnitt 4.3 haben wir aus zwei Relationen, die ähnlich wie die Relationen
aus den Tabellen 4.5 und 4.6 zusammengesetzt waren, beispielhaft die Produkt-
bildung beobachtet. Dabei haben wir gesehen, dass aus den Tupeln der beiden
Relationen alle möglichen Kombinationen gebildet werden.
In diesem Abschnitt nehmen wir die - ganz ähnlichen - Tabellen 4.21 und 4.22 als
Beispiele für die Produktbildung.
Tabelle 4.21: personen
Tabelle 4.22: spielkarten
id
name
farbe
karte
spieler
0
Daniel
Herz
Ass
0
1
Donald
Pik
7
2
2
Daisy
Pik
B
2
3
Daniel
Karo
Ass
3
Aus praktischer Sicht erscheint diese Produktbildung weniger sinnvoll: Zwischen
beiden Relationen besteht eine Schlüssel-Fremdschlüsselbeziehung (siehe Ab-
schnitt 3.8), die bei der Verknüpfung berücksichtigt werden kann. Die Spielkarten
werden dabei den passenden Personen zugeordnet. Da für Daisy beispielsweise
id = 2 gilt, sollte sie eigentlich auch mit den Karten Pik-7 und Pik-Bube ausgestat-
tet werden. Es ergibt sich die Tabelle 4.23 als Ergebnis.
Tabelle 4.23: Natürlicher Join zwischen personen und spielkarten
id
name
farbe
karte
spieler
0
Daniel
Herz
Ass
0
2
Daisy
Pik
7
2
2
Daisy
Pik
B
2
3
Daniel
Karo
Ass
3
Die zugehörige Relation ist nur ein Teil der Relation personen spielkarten. Ihre
Darstellung gewinnt noch weiter, wenn wir mit Hilfe einer Projektion das Attribut
spieler ausblenden. Zusätzlich zur Produktbildung haben wir das Prädikat id =
spieler für eine Selektion aus Person Spielkarte verwendet. Die in Tabelle 4.23
dargestellte Relation ist also gerade
id=spieler ( personen spielkarten )
 
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