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4.5
Die einfache Selektion
Mit Hilfe von einfachen Prädikaten definieren wir die fünfte und letzte Basisope-
ration aus der Relationenalgebra.
Definition: Einfache Selektion
Wenn R eine Relation und p ein einfaches Prädikat für R ist, dann heißt
p ( R )=f t 2 R j p ( t )= wahr g
die Selektion von R für p.
Die Selektion ist also nur die Anwendung eines Prädikats auf eine Relation. Das
Ergebnis der Selektion ist Teilmenge einer Relation und somit wieder eine Relati-
on. Die Relationenalgebra ist also auch hinsichtlich dieser Operation abgeschlos-
sen.
Die Selektion reduziert nicht - wie die Projektion - die Anzahl der Attribute, in
den meisten Fällen aber die Anzahl der Datensätze. Im Extremfall sieht das so aus:
Für Prädikate p, die für alle Tupel den Wert wahr liefern, gilt p ( R )= R.
Für Prädikate p, die für kein Tupel den Wert wahr liefern, gilt p ( R )=; .
Wir verwenden die beiden exemplarischen Prädikate aus Abschnitt 4.4 für eine
Selektion. Für
p ( t )=( name ( t )= Donald ) ergibt sich Tabelle 4.15, für
p ( t )=( id ( t )= che f ( t )) ergibt sich Tabelle 4.16.
Tabelle 4.15: name=Donald (R)
Tabelle 4.16: id=che f (R)
id
name
chef
id
name
chef
1
Donald
0
0
Dagobert
0
Wir haben jetzt mit den fünf primitiven Operationen die Bausteine für viele weite-
re Operationen definiert. Diese Operationen werden als primitiv bezeichnet, weil
sich keine der fünf Operationen aus den vier anderen ergibt. Wir sehen, dass wir
die einfache Selektion noch erheblich erweitern können, indem wir im Folgen-
den einige Operationen aus den primitiven Operationen ableiten. Insgesamt er-
gibt sich eine formale Sprache zur Beschreibung von Tupeln. Die Basis für diese
Sprache sind die fünf Operationen, mit denen wir uns bisher beschäftigt haben.
 
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