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Bt-Mais auf jenen 70% der deutschen Maisfläche aus, die vom Maiszünsler ( Ostri-
nia nubilalis ) bedroht sind. Für HR-Raps wird ein 50%- mit einem 100%-Szenario
verglichen. Bei letzterem wird eine Fläche von etwa 1,5 Mio. ha mit HR-Raps be-
baut. Ob die Konsument/innen Gelegenheit haben, auf eine Kennzeichnung für die
Verwendung von GVP bei der Produktion von Milch, Fleisch und Elektrizität aus
Biomasse zu reagieren, hängt von den gesetzlichen Regelungen ab. Derzeit muss die
Verwendung von GVP nicht gekennzeichnet werden; dies könnte sich aber ändern.
Schließlich ist die Bewertung von den tatsächlich eintretenden Umweltwirkungen
abhängig. Für die Umwelteffekte rechnen wir vereinfachend damit, dass sie un-
abhängig vom Anbauszenario auf 70% der GV-Raps- oder -Maisflächen wirksam
werden.
12.2 Ergebnisse der Einzelstudien
Die in die NKA einfließenden Einzelergebnisse werden nacheinander beschreiben.
Sie sind in Tabelle 12.4 zusammengefasst.
Zahlungsbereitschaftsbefragung. Nach Abzug von Adress- und weiteren Aus-
fällen lag die Antwortquote der Zahlungsbereitschaftsbefragung bei knapp 20%.
60% der zurück gesandten Fragebögen wurden von Männern ausgefüllt; 84% aller
Befragten fanden den Fragebogen insgesamt gut oder sehr gut verständlich.
Risiken durch die „Grüne Gentechnik“ sahen die Befragten eher im Mittelfeld
verschiedener Lebensmittelrisiken. Das höchste Risiko wurde bei Rückständen von
Pflanzenschutzmitteln gesehen. Fast 70% der Befragten hielten den großflächigen
Anbau von GVP dennoch für „zu risikoreich, da wir nicht wissen, was passie-
ren wird“. Rund 92% aller Befragten meinten, dass auf allen Lebensmitteln ein
Hinweis zu finden sein sollte, ob sie ohne GVP oder ob sie mit GVP hergestellt
wurden. Auch der Einsatz von GVP als Futtermittel sollte nach Meinung von fast
90% der Befragten bei tierischen Produkten vermerkt sein. Bei der gegenwärtigen
Kennzeichnungsgrenze von 0,9% sahen nur rund 3% der Befragten ein Produkt
tatsächlich als GVP-frei an.
Das geschätzte Nested Logit-Modell hat 24 Prädiktoren mit P <0,1 (Tabelle
12.1 ) . Es ist insgesamt höchst signifikant und zeigt einen angepassten Pseudo-
R 2 -Wert von
0,40 bei Ordinary Least Squares-Verfahren entspricht
(Hensher et al. 2005 : 338). Jede der sieben Produktarten bildet mindestens eine
signifikante Interaktion mit den Produktmerkmalen (Attributen). Die marginalen
Zahlungsbereitschaften in % Abweichung vom durchschnittlichen Verkaufspreis
2008 finden sich in Tabelle 12.2 . Der Einfluss einer GVP-Ausbreitung auf die Zah-
lungsbereitschaft war bis auf Elektrizität aus (Mais-) Biomasse durchgängig gering.
Eine Kennzeichnung „mit GVP“ ist ein schwerer Malus; ebenso eine Reduzierung
der Artenvielfalt. Eine Kennzeichnung „ohne Gentechnik“ führt hingegen zu einer
deutlich höheren Zahlungsbereitschaft. Da alle nicht signifikanten Terme elimi-
niert wurden und der Befragung kein strenges Experimentaldesign zu Grunde liegt,
sollten das Fehlen eines bestimmten Produkteinflusses und die sich ergebenden
0,16, der
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