Biology Reference
In-Depth Information
Abb. 10.3 Zufällig verteilte Felder mit GV-Raps (rot) bei einem Anteil von 50% an der
Rapsanbaufläche
die Bestäubungstätigkeit zur Ausbreitung des gentechnisch veränderten Genoms
beitragen.
Diskussion
Ursprünglich wurden Wildpflanzen durch Wildbienen bestäubt. Sehr viele der ein-
heimischen Wildbienenarten sind akut bedroht oder bereits ausgestorben. Heute
wird die flächendeckende Bestäubung durch die Honigbiene gewährleistet, die oft
durch Teilzeit- oder Freizeitimker in kleinen Völkerbeständen gehalten und gepflegt
wird. Die Zahl der Imker und der Bienenvölker hat aber in den letzten Jahren konti-
nuierlich abgenommen. Durch Agro-Gentechnik sehen die Imker nun ihre Existenz
gefährdet (Haefeker 2008 , http://www.bienen-gentechnik.de ). In Übereinstimmung
mit dieser Einschätzung erklärten auch in den von uns geführten Interviews sehr vie-
le Imker, dass sie aus ihrer subjektiven Betroffenheit heraus die Imkerei aufgeben
würden, wenn GVP angebaut würden. Der Aufwand für zusätzliche Analysen und
Rückstellproben würde steigen, vor allem befürchten sie aber, ihre Imkereiprodukte
dann nicht mehr vermarkten zu können.
Eine besondere Problematik ergibt sich für Pollen von Bt-Mais MON810, da
hierfür keine Lebensmittel-Sicherheitsprüfung nach aktuellem EU-Zulassungsrecht
erfolgte und damit Lebensmittel, die MON810 enthalten, nicht zugelassen sind.
(Radsetzki 2008 ) .
Honig wird von den Verbrauchern besonders als natürliches Produkt geschätzt,
daher werden auch kleinste Mengen an GVO im Honig und in anderen Imke-
reiprodukten nicht akzeptiert. Aus Kanada liegen entsprechende Erfahrungen zur
Unverkäuflichkeit von GV-kontaminiertem Honig vor: In Kanada wird gentechnisch
 
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