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2003 ) . Das WebGIS dient jedoch nicht nur als Präventivsystem zur Risikoabschät-
zung, sondern auch zur Verbesserung der Schadensbegrenzung, des Monitorings
und der Schutzpläne. Auf diese Weise ermöglicht das WebGIS, administrative, so-
zioökonomische und anderen Daten miteinander zu verknüpfen, und fördert den
Informationsaustausch und die Übermittlung der Ergebnisse an die Politik und die
Öffentlichkeit.
In der Zukunft soll der Datenbestand des „WebGIS GVO-Monitoring“ u.a. um
die geografische Lage von allen Bt-Maisfeldern in Deutschland ergänzt werden.
Schwierigkeiten treten auf, wenn ALK-Daten (Automatisierte Liegenschaftskarte)
zur räumlichen Identifikation des Bt-Maisfeldes nicht kostenfrei zur Verfügung ste-
hen. Dies trifft für ca. ein Drittel der Bundesländer zu und kann zunächst nur gelöst
werden, indem solche Daten bei den zuständigen Katasterämtern gekauft werden.
Das „Integrierte Verwaltungs- und Kontrollsystem“ (InVeKoS) wäre in diesem Fall
eine bessere und effiziente Lösung. Ein freier Zugriff auch auf diese Daten ist jedoch
zurzeit noch nicht möglich.
Die Verbreitung von Pollen spielt für die Auskreuzung von GVO eine wichtige
Rolle. Aus diesem Grund wurde das Ausbreitungsmodell AUSTAL2000, das vom
Ing.-Büro Janicke (Janicke und Janicke 2004 ) im Auftrag des Umweltbundesamtes
entwickelt wurde, in das „WebGIS GVO-Monitoring“ implementiert. Das System
AUSTAL2000 12 ist eine Umsetzung des Anhangs 3 der TA Luft und berechnet auf
Basis des Lagrange'schen Partikelmodells die Ausbreitung von Schadstoffen und
Geruchsstoffen in der Atmosphäre. Das dem Programm zu Grunde liegende Mo-
dell ist in der VDI-Richtlinie 3945 Blatt 3 beschrieben. Anders als beim Modell
MaMo, bei dem die Auskreuzung in konventionelle Maisbestände MaMo im Land-
schaftskontext abgeschätzt wird ( Kap. 4 ), wird hier ausschließlich der Pollenflug
von einem Quell- zu einem Zielfeld untersucht. Mit Hilfe der Software ist es auch
möglich, die Ausbreitung von Partikeln wie Bt-Maispollen in Schutzgebiete oder in
konventionelle Maisfelder zu simulieren. Außerdem könnte das Ausbreitungsmo-
dell helfen, ein geeignetes Messnetz für technische und biologische Pollensammler
(VDI 2006b , c ) einzurichten. Die entsprechenden Pollensammler sind für die De-
tektion und Quantifizierung der Verbreitung von GVO-Pollen und damit für die
potenzielle Einkreuzung in konventionelle Bestände wichtig.
Das Monitoring von Umweltwirkungen transgener Kulturpflanzen muss hin-
sichtlich der Auswahl von Erhebungsmethoden, -parametern, -intervallen und Beob-
achtungsflächen standardisiert werden, um die Erhebungsgrößen sinnvoll auswerten
zu können. Der VDI hat entsprechende Standards entwickelt und gewährleistet
dadurch eine bundesweite Vergleichbarkeit von zukünftigen Beobachtungsprogram-
men und schafft für die Betreiber / Nutzer diesbezüglich Rechtssicherheit. Ein
weiteres zukünftiges Ziel des „WebGIS GVO-Monitoring“ liegt daher darin, die in
der VDI-Richtlinie 4330 Blatt 1 (VDI 2006a ) aufgeführten Prüfpunkte zu berück-
sichtigen, indem hierfür geeignete Umweltbeobachtungsmessnetze identifiziert und
12 http://www.kisu-umwelt.de/aktuell/AUSTAL2000.html
 
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