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In den Landkreisen, in denen die Simulationswiederholungen größere Standard-
abweichungen aufwiesen, wurde gezeigt, dass hier in einzelnen Simulationswieder-
holungen des Szenarios nicht mehr der angestrebte Anteil an GV-Mais in einzelnen
Maisanbauklassen verteilt werden konnte. Das betraf vor allem Landkreise mit
hohem Maisanbauanteil und Szenarien mit hohem Anteil an gepufferten Schutzge-
bieten sowie Szenarien mit hohem Anteil an GV-Mais, also alle die Fälle, in denen
schon eine stärkere Ausschöpfung der potenziell für den Anbau von GV-Mais zur
Verfügung stehenden Fläche stattfindet.
Die Ergebnisse bedeuten, dass räumliche Konflikte hinsichtlich der angestrebten
Koexistenz zwischen dem Anbau von GV-Mais und Nicht-GV-Mais bei einer geeig-
neten Verteilung der Anbauflächen von GV-Mais unter den für die hier ausgewählten
Landkreise gegebenen Rahmenbedingungen, d. h. den agrar- und landschafts-
strukturellen Bedingungen, gelöst werden könnten. Da jedoch die betrieblichen
Anbauentscheidungen in einem engeren räumlichen Bezugsrahmen stattfinden und
nur in einzelnen Fällen Konflikte durch ein Ausweichen, z. B. durch Flächentausch
oder auch durch Schlagteilungen lösbar sind, ist dennoch ein Konfliktpotenzial
festzuhalten. Dieses nimmt zu bei:
1. zunehmendem Anbauanteil an GV-Mais,
2. zunehmendem Anteil an gepufferten Schutzgebietsflächen und
3. zunehmendem Maisanbauanteil im Landkreis.
Dieses Ergebnis deckt sich mit denen der Regionalstudie Brandenburg ( Abschn.
6.3.3 ) und den Aussagen der Akteure, die im Rahmen der Interaktionsstudie in der
Region Märkisch-Oderland befragt wurden ( Kap. 15 ). Sie sehen auf die Region
besonders dann Konflikte zukommen, wenn der Maisanbauanteil steigt, wie es mit
dem Bau geplanter Biogasanlagen zu erwarten ist, und wenn sich weitere Landwirte
für den Anbau von GV-Mais entscheiden. Verschärfend sehen sie Flächenrestriktio-
nen durch solche Nutzungen, die durch den Anbau von GV-Mais nicht beeinträchtigt
werden sollen, wie z. B. Schutzgebiete. Insgesamt wird von den befragten Akteu-
ren eingeschätzt, dass in Zukunft der Druck durch Inanspruchnahme der Flächen
für sehr verschiedene Nutzungen (Nahrungserzeugung, Energiepflanzen) zunehmen
wird.
7.6 Zusammenfassung
In den Regionalstudien ( Kap. 6 ) wurden für eine Simulation der Anbauflächen von
GV-Mais und Nicht-GV-Mais Datengrundlagen recherchiert und geeignete Sze-
narien und methodische Vorgehensweisen entwickelt, um auf Landschaftsebene
Konfliktpotenziale abschätzen zu können, die im Zusammenhang mit dem Anbau
von GV-Mais und der umzusetzenden Koexistenz zwischen den konventionellen
und ökologischen Anbauweisen von Mais und dem Anbau von GV-Mais entste-
hen können. In den Szenarien wurden Restriktionen des Anbaus von GV-Mais
beachtet, so die Mindestabstände zu konventionellen Maisanbauflächen von 150 m,
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