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Niedersachsen durchschnittl. Genfluss
Niedersachsen % konv. Felder mit GV > 0.9
2,5
60
2
50
40
1,5
18 d
6 d
1 d
18 d
6 d
1 d
30
1
20
0,5
10
0
0
10% GV
40% GV
70% GV
10% GV
40% GV
70% GV
Abb. 5.30 Quantitative Auswertung des Genflusses der für Niedersachsen berechneten Szena-
rien. Links: Nach den Ergebnissen für das Szenario 1 und 2 wäre zu erwarten, dass im landesweiten
Durchschnitt der Genfluss (Mittelwert für alle konventionellen Felder) die Kennzeichnungsschwel-
le von 0,9% kaum überschritten würde. Für das 70% Szenario kann das nicht mehr als sicher
angenommen werden. Hier könnte die mittlere landesweite Einkreuzungsrate 0,9% erreicht oder
überschritten werden. Rechts: Im Hinblick auf den Anteil der einzelnen Felder, die die Kennzeich-
nungsschwelle von 0,9% überschritten haben, unterscheiden sich die Simulationsergebnisse für die
Szenarien graduell. Für das Szenario 1 lag der Anteil solcher Felder überwiegend im einstelligen
Prozentbereich. Für die Szenarien 2 und 3 stieg der Anteil beträchtlich und kann bei Annahme
vollständiger Blühsynchronität mehr als die Hälfte der Felder umfassen, die einen Anteil von mehr
als 0,9% aufwiesen
5.4 Diskussion
Die Simulationsergebnisse für die gewählten Szenarien sind als denkbare Möglich-
keiten zu bewerten, die bei Vorhandensein der getroffenen Annahmen potenziell zu
erwarten wären, sofern nicht noch andere Wirkgrößen hinzutreten, die hier nicht be-
rücksichtigt wurden. Die Ergebnisse entsprechen den Folgerungen, die sich auf der
Basis des gegenwärtigen Kenntnisstandes ergeben, sie sind nicht als Vorhersagen
zu verstehen. Es deutet sich jedoch als wahrscheinlich an, dass bei Zugrundelegung
der geltenden Abstandsregelungen nicht für alle landschaftlichen Situationen sicher
davon ausgegangen werden kann, dass eine effiziente Segregation von konventio-
nellem Anbau und dem Anbau von GV-Sorten zu erwarten wäre. Insbesondere
in kleinräumig strukturierten Landschaften spielt der Effekt eine Rolle, dass Fel-
der Einträge von mehr als einem Nachbarfeld erhalten. Gerade wenn es sich um
kleinere Felder handelt, macht sich ein Eintrag von externem Pollen vergleichs-
weise stärker bemerkbar als bei größeren Feldern. Es ist daher offenkundig nicht
hinreichend, Einzelfeld-Versuche und die dabei gewonnenen Ergebnisse allein als
Grundlage zu verwenden, um Abschätzungen für den Landschaftsraum zu begrün-
den. Hier wird deutlich, dass die Landschaft als eigenständige Untersuchungsebene
in die Risikobetrachtung einbezogen werden sollte.
 
 
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