Pommern - Polen-Ostseekuste und Pommersche Seenplatte - page 344

Sehenswertes außerhalb
des historischen Zentrums

Wenig Minuten zu Fuß nördlich der
Altstadt sind die Häuserzeilen auf ein-
mal nicht mehr herausgeputzt, son-
dern braunkohlegrau. Dort ragen am
pl. Solidarności Robotniczej (Platz der
Arbeitersolidarität) vor dem Tor der
Danziger Werft weithin sichtbar die
drei Kreuze mit Ankern des Werftar-
beiter-Denkmals 40 Meter hoch in
den Himmel. Das am 16. Dezember
1980 eingeweihte Monument gedenkt
der Opfer der Streiks und Demonstra-
tionen von 1956, 1970 und 1976.
Ein zweiter Spaziergang führt vom
Kohlenmarkt über den autolärmenden
Podwale Przedmiejskie (Vorstädti-
schen Graben) südlich von der Recht-
stadt in die Alte Vorstadt (Stare Przed-
mieście) zum ehemaligen Franziska-
nerkloster mit der Kirche St. Trinita-
tis (Klasztor Franciszkanów und Koś-
ciółśw. Trójcy). Drei Jahre, nachdem
die franziskanischen Bettelmönche
nach Danzig gekommen waren, be-
gannen sie 1422 mit dem Bau ihres
kleinen, einschiffigen Gotteshauses.
Ende des 15. Jahrhunderts wurde die
heute glanzvoll ausgestattete Kirche
St. Trinitatis zu einer dreischiffigen
Halle erweitert und ein bildschönes
Sternengewölbe eingezogen. Auch
die Bauarbeiten am Kloster wurden
fortgesetzt, das, 1555 säkularisiert und
anschließend Gymnasium, seit 1972
das Nationalmuseum beherbergt. Zu
seinen umfangreichen Sammlungen
zählen Silber- und Goldschmiedear-
beiten aus dem 15. bis 19. Jahrhun-

Elżbiety) und das an sie angrenzende
barocke Hospital der heiligen Elisa-
beth (Szpital św. Elżbiety) von 1753
befinden. Bevor man nun über die Ra-
daune in die Rechtstadt zurückge-
langt, lohnt am Ufer noch der Blick auf
das Haus der Pelpliner Äbte (Dom
Opatów Pelplińskich) von 1612. Ein
Danziger Woiwode machte es 1648
den Pelpliner Zisterzienser-Mönchen
zum Geschenk.
Über den Targ Drzewny (Holz-
markt) mit einem Reiterstandbild des
Türkenbezwingers vor Wien, König
Jan III. Sobieski (1674-96), führt der
Weg zum Kohlenmarkt zurück.

Einst bezwang er die Türken, heute
belagern ihn die Tauben: Jan III. Sobiecki