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Słupsk
mengeschlossen sind. Außerdem führ-
te
von Stephan
1877 den
Fernspre-
cher
ein, ist also sozusagen der geisti-
ge Urgroßpapa auch der Słupsker Te-
lefonzellen. Und er ist zudem der
Er-
finder der Postkarte,
was angesichts
der traumhaft schönen Landschaften
der hiesigen Küstenregion überhaupt
nicht verwunderlich ist.
Um die Sehenswürdigkeiten der
früher „Klein-Paris von Pommern“ ge-
nannten, 101.000 Menschen zählen-
den Stadt zu besichtigen, zieht es die
Urlauber darum meistens auch nur an
Regentagen von der Ostsee nach
Słupsk. Die
Einwohner
sind überwie-
gend im Kartoffelbau sowie der Mö-
bel-, Schuh- und Landmaschinenher-
stellung beschäftigt; außerdem ver-
weist Słupsk stolz auf seine zahlrei-
chen Schulen und auch einige wissen-
schaftliche Einrichtungen.
Ü
X/B2
Wer noch bis Mitte der 1990er Jahre
das Abenteuer eingehen musste, von
Polen nach Deutschland zu
telefonie-
ren
oder umgekehrt, oder auch nur
von einem Stadtteil beispielsweise von
Słupsk
(Stolp)
in den nächsten, der
musste sich wie der alte Grieche Sisy-
phos fühlen. Zwar wurden im Słupsker
Hauptpostamt keine schweren Steine
in die Telefonzellen gerollt, aber in ge-
wisser Weise erinnerte das stunden-
lange geduldige
Schlangestehen
vor
den wenigen Wählscheiben daran.
War man irgendwann an der Reihe
und lauschte nach langwierigem An-
wählen seiner beabsichtigten Verbin-
dung auf einmal einem Ehestreit auf
Kasachisch oder Usbekisch, hieß es
auflegen und sich erneut hinten in der
Schlange anstellen. Schließlich wollten
es die anderen auch einmal mit dem
Telefonieren probieren.
Nun, dass sich das polnische Fern-
meldewesen in sozialistischen Zeiten
in einem desolaten Zustand befand, ist
bekannt, und auch, dass seit Mitte der
1990er Jahre enorme Anstrengungen
für die weltweite Verbundenheit unter-
nommen wurden. Aber wer weiß
schon, dass in Stolp die
Wiege des
modernen Postwesens
und der Tele-
kommunikation stand? 1831 wurde
hier
Heinrich von Stephan
geboren. Er
gründete 1874 den
Weltpostverein,
der seit 1948 eine Sonderorganisation
der Vereinten Nationen ist und unter
dessen Dach nahezu alle Länder der
Erde mit dem Ziel eines geregelten in-
ternationalen Postverkehrs zusam-
Geschichte
Im
11. Jahrhundert
erstmals urkund-
lich erwähnt, werden der von Hand-
werkern und Händlern gegründeten
Siedlung
1310
die
Stadtrechte
verlie-
hen. 1317 kommt Stolp oder auch
Słupsk (je nachdem, ob man nun deut-
scher Kolonist oder kaschubischer Ur-
einwohner war) mit den Landen Schla-
we und Stolp zum
Herzogtum Pom-
mern-Wolgast,
einer Nebenlinie des
pommerschen Greifen-Hauses.
1381 tritt die Stadt mit ihrem späte-
ren Ostseehafen Stolpmünde der
Han-
se
bei, und zu ihrem schnellen Auf-
blühen trägt vor allem der Handel mit
dem hier verarbeiteten
Bernstein
bei.
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