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Sehenswertes
Nein, schön ist Koszalin wirklich nicht.
Aus allen vier Himmelsrichtungen fal-
len vier- bis sechsspurige Straßen ins
Zentrum ein. Gesäumt sind sie von
wenig anmutigen Plattenbauten und
etwas netteren Wohnsiedlungen jün-
geren Datums. Hauptverkehrsadern
sind die ul. Zwycięstwa (E 28/Straße
6), welche die ehemalige Altstadt von
Westen nach Osten durchschneidet,
und die ul. Młyńska (Straße 11), die
von Norden nach Süden verläuft. Wo
die beiden Straßen sich kreuzen, be-
findet sich am Marktplatz mit dem
1960-62 erbauten Rathaus das Zen-
trum der Stadt.
Doch die Kirche St. Marien (Koś-
ciół NP Marii) macht einen Ausflug
nach Koszalin lohnenswert. Seit 1972
fungiert die 1300-33 errichtete, fast
noch im Originalzustand erhaltene
dreischiffige Basilika als Kathedrale
des Bistums Kołobrzeg/Koszalin.
Mit einem gewaltigen Satteldach über-
spannt, entfaltet sich in ihrem Inneren
ein hübsches Sternengewölbe. Das
Kalkstein-Taufbecken in der Vorhalle
stammt aus dem 13. Jahrhundert, das
Kruzifix, das man aus der früheren Ka-
pelle vom Chełmska-Berg hierher
brachte, ist auf das 14. Jahrhundert da-
tiert. Außerdem blieben 16 in Eichen-
holz geschnitzte Heiligenfiguren des
ehemaligen Hochaltars von 1512 be-
wahrt. Sie sind gegenwärtig an einem
den Chor umziehenden, modernen
Kunstschmiedegestell angebracht, was
den altehrwürdigen Mauern eine
recht beschwingte Note verleiht. Kon-
+
zent des alten Köslin sind zerstört, vor
allem das historische Stadtzentrum.
Abermals wird Koszalin neu aufge-
baut, nun im modernen Geschmack
der Nachkriegszeit. Baumaschinen-
werke und Elektroindustrie werden an-
gesiedelt, neue Siedlungen wachsen in
den Außenbezirken. 1966 eröffnet die
Technische Universität, 1994 folgt die
Ostsee-Universität für Geisteswissen-
schaften. 1950 wird Koszalin Haupt-
stadt der gleichnamigen Woiwod-
schaft, die im Zuge der Verwaltungs-
reform 1999 in der Großwoiwodschaft
Zachodniepomorskie aufgeht.
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