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Eine Schaltung ist nur dann laufzeittolerant, wenn ihre Funktion nicht
von möglicherweise auftretenden oder nicht auftretenden Glitches ab-
hängt.
1.3.2 Das Verzögerungsmodell einer Signalzuweisung
Glitches vervielfachen die Anzahl der Änderungsereignisse bei der Ausbrei-
tung eines Signals in einer Schaltung. Das treibt den Rechenaufwand für die
Simulation in die Höhe. Auf der anderen Seite benötigt jede physikalische Si-
gnaländerung eine gewisse Zeit, so dass zumindest die sehr kurzen Glitches, die
sich nach dem bisherigen Simulationsmodell ergeben, in Wirklichkeit gar nicht
auftreten. Auch um Rechenzeit zu sparen, sind kurz aufeinanderfolgende Si-
gnaländerungen in der Regel zu unterdrücken. Die Mindestlänge der Glitches,
die die Simulation berechnet und weiterleitet, wird mit dem Verzögerungsmo-
dell der Signalzuweisungen eingestellt.
Ohne Angabe hat eine Signalzuweisung das Standardverzögerungsmodell.
Mit diesem werden bei der Zuweisung eines neuen Wert-Zeit-Tupels alle schwe-
benden Zuweisungen gelöscht. Es gibt eine Ausnahme. Wenn die schwebenden
Zuweisungen den neuen Wert bereits für einen früheren Simulationszeitpunkt
vorgemerkt haben, wird der frühere Zeitpunkt beibehalten. Insgesamt werden
mit dem Standardverzögerungsmodell alle Glitches bis zur Länge der Verzö-
gerungszeit unterdrückt. In Abb. 1.36a wird das Eingabesignal x mit einer
Verzögerung von 10ns an das Ausgabesignal y zugewiesen. Die erste Eingabe-
änderung wird wirksam, die zweite ist bei der Zuweisung der dritten Änderung
noch schwebend und wird gelöscht. Die dritte Zuweisung erreicht zwar ihren
Ausführungszeitpunkt, bewirkt aber keine Ausgabesignaländerung. Die vier-
te Zuweisung wird wieder vor ihrem Ausführungszeitpunkt gelöscht und die
a)Standardverz¨ogerungsmodell
b)Transportverz¨ogerungsmodell
y<=x 10ns;
after
y<= xafter10ns;
transport
'1'
'1'
x
x
'0'
'0'
y
'1'
'0'
'1'
'0'
y
01020304050
01020304050
tinns
tinns
c)Verz¨ogerungsmodellmitR¨uckweiszeit
y<= 5ns xafter10ns;
reject inertial
schwebendeZuweisung,die
'1'
x
'0'
normalabgearbeitetwird
durcheinesp¨atereZuwei-
sunggel¨oschtwird
'1'
'0'
y
keine ¨ Anderungbewirkt
01020304050
tinns
Abb. 1.36. Signalzuweisungen mit unterschiedlichen Verzögerungsmodellen
 
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