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stand der Relais nicht ändern, nur weil vom Host ein Suspendiert-Zustand eingelei-
tet wurde. Demnach wird er eine eigene Stromversorgung haben müssen. Aber
selbst wenn ein Gerät eine eigene Stromversorgung bekommen soll, muss beim
Schaltungsdesign sichergestellt werden, dass VBUS im Suspended-Zustand nicht zu
hoch belastet werden kann. Eine sorgfältige Trennung der Versorgungsnetze zwi-
schen der USB-Schnittstellenbaugruppe und der Geräte-Funktionsbaugruppe muss
gewährleistet sein. Es gilt zu bedenken, dass der obligatorische Bus Pull-up-Wider-
stand, der dem Host die Busgeschwindigkeit mitteilt, bereits Strom aufnimmt,
schlimmstenfalls 238 ` A [USB 2.0 Handbuch: 16.3.2]. Es muss ferner darauf geach-
tet werden, dass kein Strom von der internen Versorgungsspannung in das VBUS-
Netz fließen kann, und es darf auch nicht passieren, dass das Gerät versucht, den
Strombedarf über VBUS zu decken, wenn es zwar am USB angeschlossen, aber
abgeschaltet worden ist. Das Design der Stromversorgung von Geräten mit einer
Mischung aus bus-powered- und self-powered-Funktionen ist deswegen besonders
knifflig. Erst wenn das Power-Management sicher abgeklärt ist, lohnt es sich, die
eigentliche Geräteentwicklung anzugehen. Für High-power-Geräte gibt es eine
kleine Erleichterung, wenn sie für die Betriebsart remote wakeup ausgelegt sind.
Sofern diese Eigenschaft aktiviert und das Gerät konfiguriert ist, darf es im Suspen-
ded-Zustand 2,5 mA Strom aufnehmen [USB2.0: 7.2.3]. Es wird aus diesem Grund
von einigen Entwicklern und Testern als Sondergenehmigung gesehen, diesen
Stromwert für alle Suspended-Zustände als erlaubt im Sinne eines nachträglichen
Qualitätsverzichts zu interpretieren. Schöner ist natürlich, wenn man nicht auf die-
ses Zugeständnis angewiesen ist.
6.6 USB-Tests mit Prototypen
Jeder Geräteentwickler möchte in einer möglichst frühen Entwicklungsphase mit
den Tests der USB-Treibersoftware beginnen können. Das erleichtert die Fehlersu-
che und führt zu einer von Anfang an robusten, zuverlässigen Firmware. Eine gute
Testmöglichkeit bietet sich mit dem USB Command Verifier Compliance Test
(USBCV), der vom USB Implementers Forum (USB_IF) bereitgestellt wird.
USBCV ist das offizielle Testwerkzeug für die „Chapter 9“ Anforderungen an USB-
Geräte. Als dieses Buch verfasst wurde, stand USBCV in der Beta-Version 1.3 zur
Verfügung und konnte unter http://www.usb.org/deve-
lopers/tools heruntergeladen werden. Die Installation
sollte problemlos erfolgen. Danach findet sich unter
dem Pfad \Windows\Programme folgende Verzeichnis-
struktur:
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