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6.2.2.4■Getrieben durch Messung
Um den aktuellen Zustand der IT zu erkennen und entsprechende Maßnahmen ableiten zu
können, ist die regelmäßige Erfassung der Ist-Situation durch Messungen und deren Ver-
gleich mit den deinierten Zielen unabdingbar. Eine wichtige Möglichkeit für die Bewertung
von IT-Prozessen ist der Einsatz von Reifegradmodellen. Da das in COBIT beschriebene
Reifegradmodell prinzipiell weitgehend den in Kapitel 5 beschriebenen Modellen entspricht,
möchte ich an dieser Stelle nicht mehr näher darauf eingehen. Die Reifegradstufen in COBIT
sind (vgl. [COBIT 4.1]):
1. Non-existent (nicht existent): Es ist kein Prozess erkennbar. Das Unternehmen hat nicht
einmal den Bedarf erkannt, dass das Thema in Angrif genommen werden soll.
2. Initial (initial): Es bestehen Anzeichen, dass das Unternehmen den Bedarf erkannt hat,
das Thema zu behandeln. Es existieren jedoch keine standardisierten Prozesse, es gibt
vielmehr einen Ad-hoc-Ansatz, der individuell und situationsbezogen angewandt wird.
3. Repeatable (wiederholbar): Prozesse wurden soweit entwickelt, dass gleichartige Verfahren
von unterschiedlichen Personen angewandt werden, die dieselbe Aufgabe übernehmen.
Es besteht kein formales Training oder eine Kommunikation der Standardverfahren,
und die Verantwortung ist Einzelpersonen überlassen. Es wird stark auf das Wissen von
Einzelpersonen vertraut, demzufolge sind Fehler wahrscheinlich.
4. Deined (deiniert): Verfahren wurden standardisiert und dokumentiert und durch Trainings
kommuniziert. Die Einhaltung der Prozesse ist jedoch Einzelpersonen überlassen und die
Erkennung von Abweichungen ist unwahrscheinlich. Die Verfahren sind nicht ausgereit
und sind ein formalisiertes Abbild bestehender Praktiken.
5. Managed (gemanagt): Es ist möglich, die Einhaltung von Verfahren zu überwachen und
zu messen sowie Aktionen dort zu ergreifen, wo Prozesse nicht wirksam funktionieren.
Prozesse werden laufend verbessert und folgen Good Practices. Automatisierung und
Werkzeugunterstützung indet eingeschränkt und nicht integriert statt.
6. Optimised (optimiert): Prozesse wurden, basierend auf laufender Verbesserung und Verglei-
chen mit anderen Unternehmen, auf ein Best-Practice-Niveau verbessert. IT wird integriert
für die Worklow-Automatisierung verwendet, stellt Werkzeuge für die Verbesserung der
Qualität und Wirksamkeit zur Verfügung und ermöglicht es dem Unternehmen, sich
lexibel Änderungen anzupassen.
Neben der Messung der Prozessreife spielt die Messung der Performance eine zentrale Rolle.
Die Ziele und die entsprechenden Messgrößen werden in COBIT aus drei verschiedenen
Perspektiven betrachtet:
IT-Ziele und Metriken deinieren, was die IT liefern muss und wie die Erfüllung dieser
Erwartung gemessen werden kann.
Prozessziele und Metriken beschreiben, welche Ergebnisse deinierte Prozesse liefern
müssen.
Metriken der Prozessperformance messen, ob der Beitrag der Prozesse ausreichend zur
Zielerreichung ist.
COBIT unterscheidet grundsätzlich zwei Arten von Messgrößen:
Outcome Measure (auch Key Goal Indicators (KGI)): Messen den Output des jeweiligen IT-
Prozesses in Bezug auf die Unterstützung der Zielerreichung
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