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Abb. 21: Einfluss der (1) Gezeiten und des (2) Atmosphärendrucks p amb auf die Grundwasserganglinie (nach
R ICHTER & L ILLICH , 1975).
Änderungen der Grundwasserspiegelhöhe
sind jedoch nicht nur die Folge wechselnder Nie-
derschlagsverhältnisse oder anthropogener Ein-
griffe. Weitere natürliche Ursachen können Ein-
flüsse von Erd- und Meeres-Gezeiten (T ODD ,
2005) sein. In einer 500 m tiefen Grundwasser-
messstelle am Südrand des Vogelsberges führten
R EUL et al. (1972) periodisch wiederkehrende
Spiegelschwankungen auf die Summe der Gezei-
tenkräfte und der durch sie bewirkten Änderun-
gen der Hohlraumvolumina zurück. Dabei konn-
ten die an einem Punkt der Erdoberfläche wech-
selnden Komponenten der Gezeitenkräfte aus der
Ganglinie qualitativ bestimmt werden. Die Wir-
kung der Tiden an den Küsten besteht vor allem
in der Änderung der Maxima und Minima des
Tidenhubs sowie deren zeitlicher Verschiebungen
(Abb. 21-1).
Schwankungen des Atmosphärendrucks wir-
ken sich ebenfalls auf den Grundwasserspiegel
aus, und zwar vor allem bei gespanntem Grund-
wasser. Bei steigendem Atmosphärendruck fallen
die Spiegel, bei fallendem Druck steigen sie.
M EISSNER (1955) und S CHENK (1972) stellten
durch Auswertung von Ganglinien zahlreicher
Grundwassermessstellen am westlichen Rand
des Vogelsberges fest, dass 1 mm Atmosphären-
druckveränderung den Grundwasserspiegel um
etwa 5 mm hob bzw. senkte (Abb. 21). An
Brunnen ver schlüs sen werden zuweilen bei Atmo-
sphärendruckveränderungen zum Teil recht laute
zischende Geräusche festgestellt, die durch Aus-
tritt oder Ansaugen von Luft als Folge der Grund-
wasserspiegeländerungen
hervorgerufen wer-
den (Abb. 21-2).
Plötzliche Spiegelveränderungen können die
Folge von Erdbeben sein. Brunnen oder Grund-
wassermessstellen können sogar unter bestimm-
ten Voraussetzungen als Natur-Seismographen
funktionieren, die Aufzeichnung der Ganglinien
gleicht einem Seismogramm (Abb. 22). Diese Be-
obachtungen führten zur Entwicklung des Ein-
schwingverfahrens (K RAUSS 1977). S CHENK &
K RAUSS (1972) werteten solche Hydroseismo-
gramme aus und stellten folgende Randbedin-
gungen für seismisch empfindliche Brunnen fest:
Das Grundwasser sollte gespannt sein.
Die Brunnen müssen Resonanzfrequenzen f
von 5 bis ca. 30 s -1 haben, ihre „effektive Säu-
 
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