Geoscience Reference
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Grundwassermessstellen eingesetzt. Die Daten
können dann z.B. durch Rechner (Laptops) vor
Ort dem Datenlogger entnommen und in graphi-
schen Darstellungen von Werten in ihrer zeitli-
chen Reihenfolge (Ganglinien) umgesetzt wer-
den.
In allen Messstellen müssen die Messpunkte
eindeutig markiert und nach Möglichkeit durch
ein Nivellement auf ein einheitliches Bezugsni-
veau, meist Normal-Null , bezogen werden. Des-
halb werden nur in besonderen Fällen Grund-
wasserstände als Höhenunterschied zwischen
dem Messpunkt und dem Grundwasserspiegel
( Abstich ) angegeben. In Deutschland sind Netze
von Grundwassermessstellen eingerichtet, die
u.a. im Rahmen der Grundwasserdienste von der
Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz, und
denen der Gewässerkundlichen Dienststellen der
Länder sowie der Landesanstalten für Umwelt be-
trieben werden. Die Messungen werden jährlich
in den Deutschen Gewässerkundlichen Jahrbü-
chern veröffentlicht. In dem für jedes Abflussjahr
erscheinenden Ergänzungsheft zum Deutschen
Gewässerkundlichen Jahrbuch 2 sind in der Regel
diejenigen Grundwassermessstellen aufgenom-
men, die die anthropogen unbeeinflussten, also
nicht durch menschliche Tätigkeiten beeinträch-
tigten Veränderungen der Grundwasserspiegel-
höhen regelmäßig messen. Sie können deshalb
zur Beurteilung von praxisbezogenen Fragen, et-
wa über den Einfluss von Grundwassergewin-
nungen durch Brunnen auf das Grundwasser, he-
rangezogen werden. Die Tabellen der Grundwas-
sermessstellen enthalten folgende Angaben:
Außerdem werden für spezielle Beobachtungen
Messstellen eingerichtet, um die Veränderungen
der Grundwasserspiegelhöhen als Folge von
Grundwasserentnahmen (z.B. durch Wasserwer-
ke oder Bergbau) oder wasserbauliche Maßnah-
men verfolgen zu können. Für die Einrichtung ei-
nes Grundwasserdienstes sind eine Reihe von
Kriterien zu berücksichtigen, die von der LAWA
in Grundwasser-Richtlinien für Beobachtung
und Auswertung dargelegt sind.:
Teil 1 - Grundwasserstand (LAWA, 1984),
Teil 2 - Grundwassertemperatur (LAWA,
1987),
Teil 3 - Grundwasserbeschaffenheit (LAWA,
1993),
Teil 4 - Quellen (LAWA, 1995)
Hinweise zur Konfiguration von Messnetzen so-
wie zum Bau und Betrieb von Grundwassermess-
stellen finden sich in den LAWA-Empfehlungen
(LAWA, 1999).
Zur Untersuchung regionaler Grundwasser-
beschaffenheiten werden Grundwassergüte-
messstellen eingerichtet (LAWA, 1993), deren
Aufbau wie folgt gegliedert wird:
Grundmessnetze
Basismessstellen: Zur Erfassung der Grund-
wasserbeschaffenheit hydrogeologischer
Einheiten (Grundwassertypen),
Trendmessstellen: Zur Erfassung kurz- oder
langfristiger flächenhafter Veränderungen
der Grundwasserbeschaffenheit als Folge
geringfügiger oder diffuser anthropogener
Einträge (z.B. durch Immissionen),
Stammdaten : Nr. der Messstelle, Ortslage, Nr.
der TK 25, R- und H-Wert, Höhe des Mess-
punktes bezogen auf NN, Sohle unter Mess-
punkt, geologische Verhältnisse des beobach-
teten Grundwasserleiters, Zeitraum vorliegen-
der Messreihen und deren Veröffentlichung.
Sondermessnetze
Vorfeldmessstellen: Zur Erfassung der
Grundwasserbeschaffenheit im Vorfeld
(Einzugsgebiet) von Wassergewinnungsan-
lagen (-werken),
Messdaten : Monatsmittel der Grundwasser-
stände für das jeweilige Abflussjahr und Mo-
natsmittel aus der Zeit seit Beginn der Mes-
sungen, ferner die Winter- und Sommerhalb-
jahresmittel sowie die im Abflussjahr und aus
dem Beobachtungszeitraum vorliegenden
Werte der Niedrigst-, Mittel- und Höchstwas-
serstände des Grundwassers in der betreffen-
den Messstelle.
Emittentenmessstellen: Im Grundwasser-
unterstrom von Anlagen/Einrichtungen,
von denen grundwasserbelastende Einflüs-
se ausgehen können,
Belastungsmessstellen: Zur Überwachung
von Schadensstellen und deren Sanierung.
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