Geoscience Reference
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Umständen bei vermuteter Verockerung bzw.
Verschlammung des Filterrohres wiederholt wer-
den sollte. Der Versuch sollte nicht länger als
30 min betragen. Aus diesem Grund ist dieses
Verfahren in schwer durchlässigen Gesteinen z.B.
in der Nähe von Sondermülldeponien nicht an-
wendbar. Nach einem Vorschlag von N ATERMANN
(in: P FEIFFER , 1962) ist eine ausreichende Verbin-
dung gegeben, wenn im Versuch der N ATERMANN -
Kennwert
denken, dass die verwendeten Ausbau- wie auch
die Pumpenmaterialien die Wasserbeschaffenheit
beeinflussen können (DVWK, 1990c).
Die Messung der Grundwasserspiegelhöhe er-
folgt mit verschiedenen Geräten (LAWA, 1984).
Bei geringer Tiefe (1 bis 3 m) kann eine Latte mit
Meterstab eingelassen werden. Bei größeren Tie-
fen wird eine Brunnenpfeife verwendet, aus der
beim Auftreffen auf der Grundwasseroberfläche
ein Pfeifton ertönt, sodass auf dem Messband,
an dem die Pfeife hängt, die Tiefe abzulesen ist.
Die Messgenauigkeit liegt bei 1 cm. Beim Kabel-
lichtlot schließt sich durch Kontakt mit dem
Grundwasser ein elektrischer Stromkreis, wo-
durch eine Glühlampe in der Kabeltrommel auf-
leuchtet; die Tiefe wird über das als Messband
dienende Kabel abgelesen. Bei Tiefen von 15 bis
500 m (je nach Kabellänge) beträgt die Messge-
nauigkeit ca. 0,5 cm. Ortsgebundene Grundwas-
sermessstellen arbeiten häufig mit Schwimmern,
die über ein dünnes Stahlseil mechanisch mit
dem Anzeigegerät verbunden sind. Berührungs-
lose Messungen ermöglichen Ultraschall-Mess-
geräte . Dabei wird ein Ultraschall-Signal ausge-
sandt, das an der Wasseroberfläche reflektiert und
vom Messgerät wieder aufgenommen wird; aus
der Schalllaufzeit wird die Tiefe des Grundwas-
serspiegels automatisiert errechnet. In die Praxis
hat dieses Verfahren weniger Eingang gefunden.
Neuerdings werden (besonders bei Pumpver-
suchen) Differenzdruckaufnehmer eingesetzt.
Das Prinzip der Differenzdruckmessung basiert
auf der Messung des Druckes auf die Membrane
eines Drucksensors: Auf der einen Seite des Sen-
sors lastet der Atmosphärendruck, auf der ande-
ren Seite der Druck der Wassersäule zuzüglich des
Atmosphärendrucks. Die Ankopplung an den At-
mosphärendruck erfolgt durch ein flexibles
Messröhrchen im Stahlseil, an dem der Druck-
sensor und die Messkabel befestigt sind. Bei die-
sem Messprinzip entfällt die Korrektur des ge-
messenen Druckes um den Atmosphärendruck,
wie sie bei dem Absolutdruckaufnehmer notwen-
dig ist. Mit Differenzdruckaufnehmern lassen
sich Druckänderungen kontinuierlich registrie-
ren und die Daten der Grundwasserhöhenände-
rungen in einem vor der Messung festzulegenden
Zeitabstand aufzeichnen.
Die Messwerte werden in Datensammlern
(Logger) (DVWK, 1994b) gespeichert. Solche
Datenlogger werden heute bevorzugt auch bei
1
min
ε
> 0,0115
ist:
2
hh
hh
s
1 2
1s2
s
Gl. 32
t
s
ε
=N ATERMANN -Kennwert (1/min),
h s1
=
Höhe des aufgefüllten Wasserspiegels zu
Beginn der Messung bezogen auf den
Ruhewasserspiegel (cm),
h s2
=
Höhe des aufgefüllten Wasserspiegels am
Ende der Messung bezogen auf den Ruhe-
wasserspiegel (cm),
Δ
t
=
Zeitspanne zwischen den beiden Messun-
gen (min).
Beispiel:
Bei einem aufgefüllten Wasserspiegel von h s1 =
50 cm, einem abgesenkten Wasserspiegel von
h s2
t =
5 min errechnet sich der N ATERMANN -Kennwert
ε
= 30 cm und einer Versuchsdauer von
Δ
wie folgt:
2
50
cm
30
cm
1
01
,
(Gl. 32)
5
min
50
cm
30
cm
min
Die Grundwassermessstelle ist demnach hydrau-
lisch mit dem Grundwasserleiter verbunden.
Grundwassermessstellen sollen nicht nur der
Messung der Grundwasserspiegelhöhe , sondern
auch der Wasserprobennahme im Rahmen der
Grundwasser-Güteüberwachung dienen. Der
Ausbau der Messstellen muss deshalb diesen zu-
sätzlichen Erfordernissen genügen. Empfehlun-
gen zur Festlegung solcher Messstellen und zu de-
ren Ausbau gibt das DVGW-Arbeitsblatt W121
(DVGW, 2003a). Der Ausbaudurchmesser ist mit
DN (Durchmesser Normal) 125 vorzusehen. Bei
Grundwasserqualitätsmessungen ist daran zu
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