Geoscience Reference
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3. Fassung enthalten waren und aus hydroge-
ologischer Sicht nach wie vor notwendig sind
(Abb. 2). Weitere Begriffsdefinitionen finden sich
bei A DAM et al. (2000).
Gesteinskörper werden entsprechend dem
Maß ihrer Fähigkeit Wasser zu leiten wie folgt un-
terschieden:
lässigen (Grundwasserhemmer) oder sogar un-
durchlässigen Schichten (Grundwassernichtlei-
ter) abgedeckt wird. Das Grundwasser kann also
nicht so hoch ansteigen, wie es seinem hydrosta-
tischen Druck entspricht. Unter diesen Verhält-
nissen liegt ein gespanntes Grundwasser vor. Ein
Sonderfall des gespannten Wassers ist das arte-
sisch gespannte (Artesische Bohrlöcher sind für
die Umgebung von Artois, Frankreich, um 1126
erwähnt) Wasser , bei dem die Grundwasser-
druckfläche oberhalb der Erdoberfläche liegt. Die
Zweitfassung der DIN 4049 enthielt noch zusätz-
lich die Begriffe Grundwasserdeckfläche als
Grenzfläche zwischen dem Grundwasserleiter
und der überlagernden schlecht durchlässigen
Schicht und Grundwasserschirmfläche als
Grenzfläche zwischen einer undurchlässigen und
einer darunter liegenden durchlässigen, aber
nicht bis zur Grenzfläche mit Grundwasser er-
füllten Schicht.
Maßgebend für das Gefälle der Grundwasser-
oberfläche ist die Höhenlage der Vo r f l u t (bzw.
das Vorflut bietende Gewässer). Ein Vorfluter ist
somit das (geo-)hydraulische Bezugsniveau, das
das Grundwassergefälle (Gradient der Grund-
wasserdruckfläche) und somit das (geo-)hydrau-
lische Potenzial eines Grundwasserkörpers be-
stimmt (Abb. 2).
In den letzten Jahren wurden zunehmend Be-
griffe aus der englischsprachigen Literatur auch
im deutschen Sprachbereich angewandt. Ein Ver-
gleich mit den (amerikanischen) Originaldefini-
tionen (L OHMAN et al., 1972) zeigt jedoch, dass es
sich nicht um Synonyme handelt. Diese fremd-
sprachigen Begriffe sollten deshalb auch in
Deutschland nicht weiter verwendet werden. Mit
Recht wird in der DIN 4049-3 auf diese Begriffe
verzichtet. Beispielhaft werden folgende Begriffe
genannt:
Ein Grundwasserleiter ist ein Gesteinskörper,
der Hohlräume (Poren, Klüfte) enthält und
somit geeignet ist, Grundwasser zu leiten.
Als Grundwasserhemmer (auch: Grundwas-
sergeringleiter) werden die Gesteinskörper be-
zeichnet, die im Vergleich zu einem benach-
barten Grundwasserleiter gering wasserdurch-
lässig sind.
Ein Grundwassernichtleiter wird aus Ge-
steinskörpern gebildet, die wasserundurchläs-
sig sind.
Früher verwendete Begriffe wie z.B. Grundwas-
serhorizont oder Grundwasserträger, sollten da-
gegen nicht mehr benutzt werden.
Diese Klassifizierung, die sowohl bei Locker-
als auch Festgesteinen angewandt wird, ist zwar
recht grob, hat sich aber in der hydrogeologischen
Praxis bewährt.
Der Grundwasserkörpers ist ein Grundwas-
servorkommen oder ein Teil eines solchen, wel-
ches abgrenzbar ist.
Unter Grundwasserraum wird dagegen der
Gesteinskörper verstanden, der mit Grundwasser
gefüllt ist. Die Grundwasseroberfläche ist die
obere Grenzfläche, die Grundwasserunterfläche
(oder - sohle ) die untere Grenzfläche des Grund-
wasserkörpers. Als Grundwassermächtigkeit ist
der lotrechte Abstand zwischen Grundwasserun-
ter- und Grundwasseroberfläche definiert. Der
Grundwasserflurabstand ist der lotrechte Ab-
stand zwischen der Erdoberfläche und der
Grundwasseroberfläche des ersten Grundwasser-
stockwerkes. Liegt die freie Grundwasseroberflä-
che innerhalb des Grundwasserleiters, fallen also
Grundwasseroberfläche und -druckfläche (Flä-
che, welche zueinander gehörige Standrohrspie-
gelhöhen in Brunnen und Grundwassermessstel-
len verbindet) zusammen, dann spricht man von
einem freien Grundwasser . Häufig fallen jedoch
Grundwasseroberfläche und Grundwasserdruck-
fläche nicht zusammen. Das ist dann der Fall,
wenn der Grundwasserleiter von schlecht durch-
Aquifer: der Teil einer Schichtenfolge, der aus-
reichend durchlässiges (Boden-) Material ent-
hält, um ein signifikantes Wasservolumen an
Brunnen oder Quellen abzugeben; die wasser-
ungesättigte Zone wird ausdrücklich (T ODD ,
2005) darin eingeschlossen. In Deutschland
wird jedoch zwischen der ungesättigten und
der gesättigten Zone unterschieden. Nach DIN
4049-3 ist Grundwasser nur das Wasser aus
der gesättigten Zone. Deshalb sind - entgegen
der zuweilen festzustellenden laxen Praxis -
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