Geoscience Reference
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Abb. 133:
Stoffeintrag aus der Atmosphäre (nach G
OLWER
, 1988).
den Waschverfahren und thermische oder bio-
logische Dekontaminierungsverfahren. Siche-
rungsmaßnahmen, wie z.B. Versiegelung der
Oberfläche und somit Unterbindung des Trans-
portes von Schadstoffen mit dem versickernden
Regenwasser, können ebenfalls in Betracht kom-
men. Möglichkeiten der Beseitigung von Grund-
wasserbelastungen werden in Abschn. 4.7.3 be-
schrieben.
Die meisten heutigen punktförmigen Grund-
wasserbelastungen sind jedoch neben dem frühe-
ren Betrieb ungesicherter Müllkippen (Abschn.
4.7.2.1) auf den Umgang mit wassergefährden-
den Stoffen in den Industrie- und Gewerbebe-
trieben zurückzuführen. Diese Altablagerungen
und Altstandorte werden zusammenfassend als
Altlasten bezeichnet.
Für die
Erfassung
(LAGA, 2006; LUA, 2006;
K
ERNDORFF
et al., 1985; C
OLDEWEY
, 1993; D
ODT
et
al., 1999b; D
ODT
et al., 2001),
Bewertung und Sa-
nierung
dieser Altlasten ist u.a. hydrogeologi-
sches Wissen erforderlich (N
EUMANN
& W
EBER
,
1996; C
OLDEWEY
& K
RAHN
, 1991). Hierzu werden
Sondierungen/Bohrungen zur Bodenuntersu-
chung sowie Bodenluft- und Grundwasserunter-
suchungen durchgeführt (A
LTENBOCKUM
, 2001).
Außerdem können geophysikalische Messungen
hilfreich sein (V
OGELSANG
, 1993). Eine Voraus-
wahl von altlastverdächtigen Flächen kann die
multitemporale Auswertung
von Karten und
Luftbildern geben (D
ODT
et al., 1987). Hinweise
auf branchenspezifische Verunreinigungen von
Industrie- und Gewerbeflächen geben K
ÖTTER
et
al. (1989) und auf nutzungstypische Kontamina-
tionen militärischer Liegenschaften geben D
ODT
et al. (1993a). Eine Auswahl produktionsspezifi-
scher Parameter als potenzielle Quelle von
Grundwasserbelastungen ist in Tab. 87 zusam-
mengestellt. Über die Altlastenproblematik gibt
es zahlreiche Veröffentlichungen und Leitfäden
verschiedener Autoren, Landes- und Bundesbe-
hörden.