Geoscience Reference
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Die allgemein angewandten und anschließend
beschriebenen Methoden gehen von folgenden
Annahmen aus:
- für gespanntes Grundwasser,
- für freies Grundwasser.
Pumpversuche unter instationären Strö-
mungs verhältnissen.
Der Grundwasserleiter ist scheinbar unbe-
grenzt.
4.2.3.1.3.1 Pumpversuche unter stationären
(quasistationären) Strömungsverhältnissen
Die Auswertung von Pumpversuchen in ge-
spanntem und freiem Grundwasser, denen statio-
näre (quasistationäre) Strömungsverhältnisse zu-
grunde liegen, erfolgt nach folgenden Gleichun-
gen.
Der Grundwasserleiter ist homogen, isotrop,
seine Mächtigkeit bleibt in dem vom Pump-
versuch erfassten Gebiet gleich.
Vor dem Pumpversuch ist die freie Grundwas-
seroberfläche bzw. die gesamte Oberfläche in
dem vom Pumpversuch erfassten Gebiet hori-
zontal.
Der Pumpversuch wird mit konstanter För-
derrate durchgeführt.
Verfahren nach D UPUIT und T HIEM
Der Grundwasserleiter erhält im Bereich des
Absenkungstrichters keine Zuflüsse aus einem
oberirdischen Gewässer (z.B. Uferfiltrat).
Gespanntes Grundwasser
Nach T HIEM , G. (1906) in Anlehnung an D UPUIT
(1863) gilt folgende Beziehung für gespanntes
Grundwasser (Abb. 106-1):
Der Brunnendurchmesser ist klein im Verhält-
nis zum beeinflussten Entnahmebereich.
Der Brunnen ist vollkommen.
k h hh
r
r
Diese Voraussetzungen sind zwar selten erfüllt,
doch haben die allgemein angewandten Verfah-
ren eine hinreichende Genauigkeit. Zur exakten
Bestimmung hydrogeologischer Parameter geben
K RUSEMAN & D E R IDDER (1991) weitere Metho-
den und Näherungsverfahren für folgende geo-
hydrologische Situationen an:
V
21
2
1
Gl. 173
2
f
M
ln
V ·
Entnahmerate (m 3 /s),
=
k f
=
Durchlässigkeitsbeiwert (m/s),
h M
=
Grundwassermächtigkeit (m),
h 1 , h 2
=
Standrohrspiegelhöhen (m) in den
Messstellen 1 und 2;
Der Grundwasserleiter ist ein- oder mehrseitig
begrenzt.
( h 2 - h 1 ) =
Standrohrspiegeldifferenz zwischen
den Messstellen 1 und 2,
Der Grundwasserleiter ist anisotrop.
Der Grundwasserleiter ist keilförmig entwi-
ckelt.
r 1 , r 2
= radiale Abstände der Messstellen 1
und 2 vom Brunnen (m).
Die Grundwasserunterfläche liegt nicht hori-
zontal.
Die Transmissivität T Gw ergibt sich nach Umstel-
lung der (Gl. 173) mit T Gw = k f · h M :
Die Entnahmemengen während des Versuchs
sind nicht konstant.
r
r
V
Der Brunnen ist unvollkommen.
2
1
T
ln
wobei:
Δ
h s = h 2 - h 1
(Gl. 173)
Der Brunnen hat einen vergleichsweise großen
Durchmesser.
Gw
h
2
s
Der Grundwasserleiter ist zweischichtig und
das Grundwasser halbgespannt.
Der Brunnen hat einen freien Auslauf.
Beispiel:
Beim Pumpversuch beträgt die Entnahmerate
V · = 87 m 3 /h und die Grundwassermächtigkeit
h M = 22 m. Zwischen der Messstelle M 1 mit r 1 =
300 m und der Messstelle M 2 mit r 2 = 500 m er-
Die folgende Darstellung von Pumpversuchsaus-
wertungen beschränkt sich auf die Regelfälle:
Pumpversuche unter stationären (quasistatio-
nären) Strömungsverhältnissen,
 
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