Geoscience Reference
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haltsgleichung mit Geographischen Informati-
onssystemen (GIS) beruhen. Bei aller noch so
sorgfältigen und genauen Erfassung der für die
Berechnung notwendigen Parameter darf man
nicht der Täuschung unterliegen, höchste Genau-
igkeitsgrade erreichen zu können. Dafür sind die
geologischen und meteorologischen Inhomoge-
nitäten häufig zu groß und nicht voll erfassbar.
Errechnete Werte stellen immer Integrationen
über definierte Gebiete dar. Von besonderer
Wichtigkeit ist eine zuverlässige Abgrenzung der
zu betrachtenden (unterirdischen) Einzugsgebie-
te. Insbesondere in mächtigen bzw. hoch durch-
lässigen Porengrundwasserleitern sind die Wech-
selwirkungen mit den Gewässern (z.B. Unterströ-
mungen und Versickerungen) zu beachten.
Die Verfahren, die in verschiedenen Untersu-
chungsgebieten einzusetzen sind, gibt folgende
Übersicht wider (ARBEITSKREIS GRUNDWAS-
SERNEUBILDUNG der FH-DGG, 1977):
In der Praxis wird die Grundwasserneubildung
oft flächendifferenziert benötigt, z.B. als Ein-
gangsgröße bei numerischen Grundwassermo-
dellen. Dabei kommen in der Regel Verfahren
zum Einsatz, die auf der Wasserhaushaltsglei-
chung basieren, da die übrigen Verfahren entwe-
der den Direktabfluss nicht berücksichtigen oder
keine flächendifferenzierten Ergebnisse liefern.
Wichtig ist in jedem Fall der Abgleich der Ergeb-
nisse mit einem zweiten Verfahren, z.B. mit der
Auswertung von Abflussganglinien.
Vom ARBEITSKREIS GRUNDWASSERNEU-
BILDUNG der FH-DGG (1977) und zahlreichen
Bearbeitungen in den einzelnen Bundesländern
liegen für verschiedene geologische Einheiten
und nach unterschiedlichen Methoden ermittelte
Grundwasser-Neubildungswerte vor. In Tab. 70
sind einige Werte auszugsweise zusammenge-
stellt. Die Abhängigkeit der Ergiebigkeit von den
Gesteinen geologischer Formationen zeigt Tab.
69.
Eine großräumige Übersicht der Grundwas-
serergiebigkeiten in Abhängigkeit von den Ge-
steinseigenschaften der Grundwasserleiter ver-
mittelt die Internationale Hydrogeologische Kar-
te von Europa im Maßstab 1:1 500 000 (für
Deutschland Blatt C4 Berlin; Hannover, 1977)
und der Hydrologische Atlas von Deutschland
(BUNR, 2003). Eine Übersicht der Grundwasser-
ergiebigkeiten Deutschlands gibt Abb. 90.
Überwiegend Lockergesteine:
Lockergesteine mit Vorflutern:
Einsetzbar: Wasserhaushaltsgleichung,
W UNDT - V · AMoMN / V · AMoMNr -Verfahren, N ATER -
MANN - V · Au -Linienverfahren, Trockenwetter-
Abflussmessungen (nach Korrektur), Lysime-
ter, Bodenwasserhaushalt.
Nur unter besonderen Voraussetzungen an-
wendbar: Trockenwetterabfluss-Statistik,
Quellenschüttungsmessungen, Wasserwerks-
methode, Chlorid-Methode, Tritium-Markie-
rung.
Beispiel:
Bei einer Grundwasser-Neubildungsspende von
7,6 l/s · km 2 für Schleswig-Holstein errechnet sich
die Grundwasser-Neubildungsrate wie folgt:
Lockergesteine ohne Vorfluter:
Einsetzbar: Wasserhaushaltsgleichung, Lysi-
meter, Bodenwasserhaushalt, Wasserwerks-
methode.
Unter Voraussetzungen anwendbar: Chlorid-
Methode, Tritium-Markierung.
l
skm
1(mm/a)
0,03168(l/s km )
h
7,6
= 240 mm/a.
GW
2
2
4.1.4 Geophysikalische
Methoden
Überwiegend Festgesteine mit Vorflutern:
Einsetzbar: W UNDT - V · AMoMNr -Verfahren,
N ATERMANN - V · Au -Linienverfahren, Trocken-
wetter-Abflussmessungen, Wasserhaushalts-
gleichung.
Unter Voraussetzungen anwendbar: W UNDT -
V · AMoMN / V · AMoMNr -Verfahren, Trockenwetter-
abfluss-Statistik, Quellenschüttungsmessun-
gen, Lysimeter, Wasserwerksmethode.
Mittels geophysikalischer Messmethoden lassen
sich Grundwasserleiter erkunden und abgrenzen.
Für diese Untersuchungen stehen zahlreiche
Oberflächen- und Bohrlochmessmethoden zur
Verfügung. Der Vorteil der Ergebnisse solcher
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