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zentration im Grundwasser c ClGw (mg/l) höher
als im Niederschlag c ClN (mg/l). Das Verhältnis
aus beiden multipliziert mit der um die oberirdi-
sche Abflussrate h · Ao1
Befindet sich Tritium schon in der gesättigten
Zone, was heute fast immer der Fall ist, kann nur
ein Minimalwert der Grundwasserneubildung
ermittelt werden. Auch hier muss Neubildung
durch Uferfiltration ausgeschlossen werden.
(mm/a) verkleinerten Nie-
derschlagsrate h ·
N (mm/a) entspricht der Grund-
wasser-Neubildungsrate h ·
Gw (mm/a):
c
c
4.1.3.9 Bestimmung der
Grundwasser-Neubildungsrate aus
Wasserwerksdaten
ClN
ClGw
h
(
hh
)
Gl. 156
Gw
N
1
h ·
=
Grundwasser-Neubildungsrate
(mm/a),
Gw
c ClN
=
Chlorid-Konzentration im Nieder-
schlag (mg/l),
Ist aus langjährigen Messungen die mittlere
Grundwasserentnahme eines Wasserwerks be-
kannt und kann die Größe des zugehörigen un-
terirdischen Einzugsgebietes bestimmt werden,
errechnet sich die Grundwasser-Neubildungsrate
zu:
c ClGw
=
Chlorid-Konzentration im Grund-
wasser (mg/l),
h ·
=
Niederschlagsrate (mm/a),
h ·
N
=
oberirdische Abflussrate (mm/a).
Ao1
V
A
Die Chlorid-Methode setzt voraus, dass das
Chlorid ausschließlich über Niederschläge in das
Grundwasser gelangt, also z.B. nicht durch Lö-
sung von Salz aus Stäuben oder Ablagerungen
(KCl wird z.B. in der Landwirtschaft als Dünger
benutzt). Auch darf das im Sommer auf der
Oberfläche abgelagerte Salz nicht durch den
oberirdischen Abfluss verloren gehen. Zudem
muss eine direkte Grundwasserneubildung durch
Versickerung aus oberirdischen Gewässern
(Uferfiltration u.ä.) ausgeschlossen werden.
Schließlich muss bei vielen Jahrtausenden alten
Grundwässern paläohydrologisch oder paläokli-
matisch sicher gestellt sein, dass sich die chemi-
sche Zusammensetzung des Niederschlages bis
heute nicht geändert hat.
m
Egu
h
Gl. 157
Gw
h ·
=
Grundwasser-Neubildungsrate
(l/s·km 2 ),
Gw
V · m
=
langjährige, mittlere Entnahmerate
(l/s),
A Egu
=
Fläche des zugehörigen unterirdi-
schen Einzugsgebietes (km 2 ).
Es ist jedoch zu beachten, dass dabei die mittlere
langfristig nutzbare Grundwasserneubildung be-
stimmt wird. Die tatsächliche Grundwasser-Neu-
bildungsrate kann höher sein (E NGEL & H ÖLTING ,
1970).
4.1.3.10 Anwendbarkeit der
Bestimmungsmethoden in
verschiedenartigen
Untersuchungsgebieten
4.1.3.8 Bestimmung der
Grundwasser-Neubildungsrate mit
der Gesamttritium-Methode
Diese Methode (M OSER & R AUERT , 1980) geht da-
von aus, dass ein Teil des seit Beginn der Kernwaf-
fenversuche in den fünfziger Jahren des 20. Jahr-
hunderts mit den Niederschlägen auf ein Gebiet
aufgebrachten Tritiums durch Verdunstung für
die Grundwasserneubildung verloren gegangen
ist. Sofern der Rest in der Feuchte der ungesättig-
ten Zone erhalten ist, ergibt sich die Neubil-
dungsrate h ·
Die Ermittlung der Grundwasserneubildungsra-
ten wird sich nach den klimatologischen, mor-
phologischen und geologisch-hydrogeologischen
Gegebenheiten richten müssen und sich mög-
lichst auf verschiedene Verfahren stützen, sofern
ein höherer Genauigkeitsgrad erforderlich ist. In
der Praxis werden Verfahren bevorzugt, die auf
Gewässerkundlichen Statistiken (Abflussmessun-
gen) oder Berechnungen nach der Wasserhaus-
Gw analog zur Chlorid-Methode.
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