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Kanten und Konturen
Markante Ereignisse“ in einem Bild, wie Kanten und Konturen, die
durch lokale Veranderungen der Intensitat oder Farbe zustande kom-
men, sind fur die visuelle Wahrnehmung und Interpretation von Bildern
von hochster Bedeutung. Die subjektive Scharfe“ eines Bilds steht in
direktem Zusammenhang mit der Ausgepragtheit der darin enthaltenen
Diskontinuitaten und der Deutlichkeit seiner Strukturen. Unser mensch-
liches Auge scheint derart viel Gewicht auf kantenformige Strukturen
und Konturen zu legen, dass oft nur einzelne Striche in Karikaturen oder
Illustrationen fur die eindeutige Beschreibung der Inhalte genugen. Aus
diesem Grund sind Kanten und Konturen auch fur die Bildverarbeitung
ein traditionell sehr wichtige Thema. In diesem Kapitel betrachten wir
zunachst einfache Methoden zur Lokalisierung von Kanten und anschlie-
ßend das verwandte Problem des Scharfens von Bildern.
7.1 Wie entsteht eine Kante?
Kanten und Konturen spielen eine dominante Rolle im menschlichen Se-
hen und vermutlich auch in vielen anderen biologischen Sehsystemen.
Kanten sind nicht nur auffallig, sondern oft ist es auch moglich, kom-
plette Figuren aus wenigen dominanten Linien zu rekonstruieren (Abb.
7.1). Wodurch entstehen also Kanten und wie ist es technisch moglich,
sie in Bildern zu lokalisieren?
Kanten konnte man grob als jene Orte im Bild beschreiben, an denen
sich die Intensitat auf kleinem Raum und entlang einer ausgepragten
Richtung stark andert. Je starker sich die Intensitat andert, umso starker
ist auch der Hinweis auf eine Kante an der entsprechenden Stelle. Die
Starke der Anderung bezogen auf die Distanz ist aber nichts anderes als
die erste Ableitung, und diese ist daher auch ein wichtiger Ansatz zur
Bestimmung der Kantenstarke.
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