HTML and CSS Reference
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1 Zeiten des Wandels - Eine Einführung
von Papick Taboada
Als Java-Entwickler ist man nicht selten Webentwickler. Über einen ungewöhnlich langen Zeitraum
haben sich die Technologien um einen herum kaum geändert: Das W3C hat sich in Bezug auf HTML
lange seitwärts, insgesamt im Kreis, aber praktisch kaum bewegt, der Browserkrieg schien gewon-
nen, und mit den Java-Webframeworks waren wir im Großen und Ganzen recht zufrieden.
Bezeichnend für die Webentwicklung mit Java war schon immer die Komplexität der Dinge. Eclipse
hat mit WTP relativ spät auf die Bedürfnisse der Entwickler reagiert. Das Zusammenspiel von IDE,
Webframeworks und Webcontainer ließ in der Entwicklung schon immer viele Wünsche offen. So
effizient wir im Betrieb von Webanwendungen letztendlich sind, so inneffizient ist unsere Arbeit-
sumgebung. Nun hat sich die Welt weitergedreht, und das W3C hat dank Google und Apple Bewe-
gung in die HTML-Starre gebracht. Gleichzeitig hat sich die Browserlandschaft dramatisch geän-
dert. Auf dem Desktop hat eine kleine Browserrevolution stattgefunden: Firefox und Chrome haben
sich als Mainstreambrowser etabliert, der Internet Explorer von Microsoft verliert stetig Marktan-
teile. Zudem macht sich der Internet Explorer aus Entwicklersicht selbst Konkurrenz, da die Unter-
schiede zwischen den einzelnen Versionen des Browsers eine einheitliche Betrachtung des Internet
Explorers kaum möglich machen. In der jüngsten Vergangenheit hat eine weitere Revolution stattge-
funden: Der Desktop hat ernsthafte Konkurrenz bekommen. Zunächst die Netbooks mit den kleine-
ren Bildschirmen, dann wurde aus dem Nichts heraus ein ganz neuer Formfaktor auf den Radar der
Webentwickler katapultiert: Smartphones und Tablets. Und gerade im mobilen Umfeld hat der Inter-
net Explorer keinen nennenswerten Marktanteil. Eine weitere Revolution hat auf Technologieebene
stattgefunden. Während in früheren Jahren der Einsatz von JavaScript als Spielerei abgetan wurde,
werden heute Anwendungen teilweise ausschließlich in JavaScript umgesetzt. Mit HTML5 werden
den Entwicklern mehr und mehr JavaScript-Programmierschnittstellen angeboten. Wer gehofft hat,
JavaScript im Browser sei eine Laune der Geschichte gewesen, wurde eines Besseren belehrt. Letzt-
lich haben sich auch die Webanwendungen in den letzten Jahren geändert. Sie sind im Vergleich grö-
ßer im Umfang, komplexer im Aufbau und haben nicht selten kritische Aufgaben übernommen. Die
frühere Entwicklungsstrategie bei Webanwendungen war oft die Neuentwicklung. Diese Strategie ist
angesichts der Komplexität heutiger Anwendungen kaum noch durchsetzbar. Somit haben sich auch
die Anforderungen an die Entwicklung geändert; Wartung und Pflege spielen heute eine wesentliche
Rolle in der Webentwicklung.
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