HTML and CSS Reference
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Heutzutage bedeutet Webentwicklung gleichzeitig Produktentwicklung. Sie ist heute stark
JavaScript-lastig; so genannte RIAs treiben es auf die Spitze und bringen Desktopanwendungen in
den Browser. In diesem neuen Kontext müssen sich Java-Entwickler zurechtfinden: neue Tools, neue
Technologien, neue Programmiermodelle? Gerade der Ruck in Richtung HTML/JavaScript und so-
mit der Rückzug aus dem Java-Umfeld macht es schwierig für JCP-getriebene Technologien mit-
zuhalten: Java ist halt nicht JavaScript. Seit einiger Zeit findet Innovation im Webumfeld nicht bei
Sun/Oracle, sondern bei Google und Eclipse statt. Die Entwicklungen rund um das Web, Tools und
Frameworks versetzen sowohl Entscheider als auch Entwickler in eine sehr schwierige Lage. Auf-
grund einer technologisch kaum definierbaren „mit Web 2.0 geht alles“-Erwartungshaltung der Auf-
traggeber werden sehr hohe Ziele gesteckt, andererseits möchte man das Web von morgen heute
im schlimmsten Fall auf Basis einer IE6-Landschaft von gestern betreiben. Zwar winkt Google mit
dem Google Chrome Frame Plug-in rettend um die Ecke, dennoch bewegen sich etablierte Softwa-
restrukturen in größeren Unternehmen nicht so schnell. In diesem Rahmen sollen dann nachhalti-
ge Entscheidungen getroffen werden, nicht selten sind das heute Entscheidungen für die nächsten
zehn bis 20 Jahre. Und oft mutiert die zu treffende Auswahl eines Webframeworks unkontrolliert
zur betriebspolitischen Forderung nach einer langfristigen Clientstrategie. So trägt die Strategie der
Zukunft auch häufig den Titel „RIA“. Unter dem Überbegriff „Rich Internet Application“ werden
heute verschiedene Ansätze vorgestellt, die den ursprünglich „dummen“ HTML-Terminal (Browser)
in eine Anwendungsplattform verwandeln. Gesetztes Ziel ist es, die Vorteile beider Clientmodelle
(Rich-Client und Webclient) in einer Lösung zu vereinen:
▪ Unkomplizierte Softwareauslieferung: Webanwendungen müssen nicht installiert und aktuali-
siert werden, die Anwendung ist immer aktuell. Änderungen und Fehlerbehebungen können im
Vergleich zu Rich-Clients schnell eingespielt und ausgerollt werden.
▪ Geringe Latenz in der Bedienung: Rich-Clients verarbeiten die Benutzerinteraktion prinzipiell
lokal (von Fehlimplementierungen abgesehen) und können die Serverkommunikation in den
Hintergrund verlagern.
▪ Ansprechende Benutzeroberfläche: Rich-Clients bieten oft eine größere Vielfalt an GUI-Kom-
ponenten und dadurch eine höhere Flexibilität in der Gestaltung von (komplexen) Benutzerober-
flächen.
Dennoch bleibt die Entscheidung für eine Web-RIA-Strategie nicht ohne Konsequenz: Bei dem An-
satz wird der gestandene Webanwendungsentwickler mit einem Paradigmenwechsel konfrontiert:
Bekannte und erprobte Architekturmuster, Idiome und Werkzeuge aus der klassischen Webanwen-
dungsentwicklung verlieren ihre Gültigkeit, ihren Sinn und/oder Nutzen. Während Entwurfsmus-
ter aus der Rich-Client-Entwicklung hier eine Renaissance erleben, werden Entwicklungswerkzeu-
ge vor ganz neue Anforderungen gestellt. Auch bisher eingesetzte Bibliotheken können größten-
teils nicht mehr eingesetzt werden, erarbeitete Lösungsansätze funktionieren in der neuen Architek-
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