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hierfür ist der den natürlichen Schatten entsprechende Farbton Graublau . Bei der
anfänglich angewandten Böschungsschummerung erfolgte die Variation nach dem
Prinzip ‚je steiler desto dunkler'. Sie führte jedoch nur zu einer sehr begrenzten
Anschaulichkeit.
Einen schattenplastischen Effekt über Form und Verlauf des Geländes erhält
man nur durch die Schräglichtschummerung , d.h. bei Annahme schräg auf die Ge-
ländeoberfläche auftreffenden Lichtes, analog den aus entsprechender Richtung
auftreffenden Sonnenstrahlen. Hierdurch entstehen unterschiedliche Schatten, de-
ren Intensität von Lage und Neigung der Geländeformen zur Lichtquelle abhän-
gig ist. Als besonders geeignet hat sich die Beleuchtung von schräg links oben er-
wiesen, also aus Nord-West bei den üblicherweise nach Norden orientierten
Karten. Diese Richtung wird jedoch je nach Geländeverlauf auch variiert, um ins-
besondere Kleinformen zur Geltung zu bringen.
Die Herstellung der Schummerung erforderte von den Kartographen nicht nur
ein besonders ausgeprägtes Vorstellungsvermögen, da als Grundlage nur Höhen-
linien zur Verfügung stehen, sondern auch künstlerische Fähigkeiten bei der Aus-
führung. Besonders hervorzuheben sind hier die Karten der Schweiz, wie z.B. der
Schweizerische Mittelschulatlas (vgl. 7.1.4). Heute nutzt man zunehmend digitale
Geländemodelle , die eine programmgesteuerte Erzeugung der Schummerung er-
möglichen (vgl. 7.2.3). Nachteilig ist jedoch, dass eine individuelle Anpassung
von Beleuchtungsrichtung und Beleuchtungsstärke wie bei der manuellen Aus-
führung nicht möglich ist. Bei ‚elektronischen' Karten, also Karten, die als Ergeb-
nis einer digitalen Bearbeitung auf dem Bildschirm eines PC dargestellt werden,
kann eine derartige Veränderung durch die Kartennutzer vorgesehen werden
(vgl. 7.3.4).
Die schattenplastische Darstellung setzt ein hinreichend strukturiertes Gelände
voraus, was bei großmaßstäbigen Karten nur ganz selten anzutreffen ist. Daher
lohnt der Einsatz dieser Methode i.a. erst ab dem Maßstab 1:25.000. Bis zum Maß-
stab 1:200.000 wird die Darstellung mit Höhenlinien kombiniert, da geometrische
und anschauliche Informationen gleichbedeutend sind. Ab etwa 1:500.000 bis
1:50 Mill. erfolgt die Anwendung in Kombination mit farbigen Höhenschichten.
In noch kleineren Maßstäben führt die fortschreitende Generalisierung zu einer
eher schablonenhaften Geländewiedergabe, so dass auf eine Schummerung ver-
zichtet werden sollte.
4.5.3 Farbige Höhenschichten
Diese Art der Geländewiedergabe ist vielen Kartennutzern aus Atlanten geläufig.
Durch eine Gliederung der Landformen in Höhenbereiche und ihre farbige Wie-
dergabe erhält man eine Übersicht über die vertikale Struktur. Eine Aussage über
Geländeformen und detaillierte Höhenunterschiede ist hiermit nicht verbunden.
Die Methode der farbigen Höhenschichten wird im Bereich der mittelmaßstäbi-
gen Karten in Kombination mit Höhenlinien und Schräglichtschattierung ange-
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