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wandt und ersetzt ab etwa 1:500.000 die Höhenlinien vollständig, da deren Ver-
wendung hier zunehmend problematisch wird (vgl. 4.5.1).
Von großer Bedeutung ist die Wahl der Farben für die einzelnen Höhenstufen.
Diese war von Beginn an, seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts, sehr unterschiedli-
chen, z.T. auch gegensätzlichen Auffassungen unterworfen. Herauskristallisiert
haben sich schließlich im Wesentlichen zwei Farbreihen (vgl. Imhof 1965). Die
heute am häufigsten verwendete Spektralfarbenskala orientiert sich zunächst an
den Spektralfarben und folgt dem Prinzip ‚je höher desto dunkler'. Hieraus resul-
tiert schließlich in unterschiedlichen Modifikationen die folgende Farbgebung
ausgehend vom Tiefland bis zu den Berggipfeln:
Blaugrün, Gelbgrün, Gelb, Hellbraun, Braun, Rotbraun, Braunrot.
Die Anwendung erfolgt i.a. nur in kleinmaßstäbigen Karten, häufig kombiniert
mit einer Schummerung im Braunton, deren Wirkung im Vergleich mit der sonst
üblichen, hier aber nicht anwendbaren Graublau-Tönung wenig befriedigend ist.
Die luftperspektivische Höhenabstufung orientiert sich an der Erfahrung, dass
Farb- und Schattentöne mit zunehmender Betrachtungsentfernung durch Dunst
(Staub, Wasserdampf u.a.) an Kontrast verlieren, also zunehmend von einem
Grauschleier überlagert werden. Dieser Effekt wird durch eine Farbskala nach-
empfunden, welche ausgehend vom Tiefland zu den Berggipfeln etwa die folgen-
den Farbtöne umfasst:
Graues Grünblau, Blaugrün, Grün, Gelbgrün, Gelb, Rötliches Gelb.
Die dezenten (lasierenden) Farben gehen ineinander über und werden i.d.R. nur in
Kombination mit einer Schräglichtschummerung verwendet. Eine besondere Aus-
prägung hat diese Darstellungsmethode in den Schweizer Reliefkarten gefunden
(vgl. Imhof 1965).
Die Wahl der Höhenstufen ist insbesondere in kleinmaßstäbigen Karten nicht
ganz problemlos, da hier häufig sehr unterschiedliche Höhenbereiche vom Flach-
land bis zum Hochgebirge anzutreffen sind, wobei ersteres oft überwiegt. Eine
äquidistante Höhenabstufung , z.B. in Schritten von 500 m, hätte zur Folge, dass
große Teile der Karte im gleichen Farbton wiedergegeben werden würden, wäh-
rend ein kleinerer Teil, wie eine Hochgebirgsregion, vollständig überlastet wäre.
Sinnvoll ist daher die Verwendung einer progressiven Höhenabstufung , etwa als
geometrische Zahlenfolge, wie z.B.:
0, 50, 100, 200, 500, 1000, 2000, 4000 und über 4000 m.
Die Stufenfolge wächst hier, wenn auch aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht
ganz streng, mit dem Faktor 2 und führt damit i.a. zu einem den Geländeverhält-
nissen angepassten Bild.
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