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Früheste Wiedergaben des Geländes in Form von
Seitenansichten
oder umge-
klappten
Bergprofilen
waren zunächst nur schematische Skizzen ohne geometri-
sche Grundlage. Erst im 16. Jahrhundert führten insbesondere militärische Bedürf-
nisse zu systematischeren Darstellungen durch
Schrägansichten
unter Annahme
eines erhöhten Standpunktes, der sog. Kavalier- oder Militärperspektive. Die nach
wie vor bestehende Verdeckung all dessen, was hinter den Erhebungen lag, konnte
nur durch eine Ansicht des Geländes senkrecht von oben, und einer hieraus resul-
tierenden
Orthogonaldarstellung
vermieden werden. Voraussetzung hierfür war
der Fortschritt in der Messtechnik für eine geometrisch zufrieden stellende Höhen-
aufnahme.
Abb. 4.5.1:
Geländedarstellung durch Schrägansicht (Karte des Zürichgaues von 1566)
(nach
Imhof
1965)
Große Bedeutung erlangte zunächst die Wiedergabe des Geländes durch
Schraf-
fen
, d.h. in Richtung des stärksten Gefälles verlaufende Striche, deren Länge und
Breite in Abhängigkeit von der Geländeneigung (Böschungsschraffen) oder der
Schattierung durch eine von Nordwesten angenommene Beleuchtungsrichtung
(Schattenschraffen) variierte. Wenn auch diese Methode insbesondere den damali-
gen Vervielfältigungsverfahren durch Lithographie und Kupferstich entgegenkam,
so blieben als entscheidende Nachteile die erhebliche Beeinträchtigung der Les-
barkeit der Karten und die fehlende Höhenaussage im Flachland.