Geography Reference
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projektion entsprechen und in Flugrichtung durch die unterschiedlichen Perspek-
tiven zu einer stereoskopischen Auswertung genutzt werden können. Für die
Erzeugung von Farb- bzw. Falschfarbaufnahmen befinden sich vier weitere
Sensorzeilen für die Spektralbereiche Rot, Grün, Blau und nahes Infrarot in der
Bildebene ( Wewel u.a. 1998). Nachteilig gegenüber einer Flächenkamera ist die
erforderliche direkte Sensororientierung beim Bildflug sowie ein erheblicher
Mehraufwand bei der Bildverarbeitung.
Die Luftbildaufnahme eines Gebietes erfolgt je nach Größe und Erstreckung als
Flächen- oder als Trassenbefliegung. Eine Fläche wird durch parallele Streifen in
der Regel in Ost-West- oder Nord-Südrichtung mit einer Querüberdeckung von
wenigstens 20% erfasst. Wenn möglich, wird der Blattschnitt auszuwertender
Karten berücksichtigt, d.h. ein oder zwei Flugstreifen bedecken einschließlich ei-
nes Sicherheitsspielraumes das künftige Blattformat. Letzteres ist nicht zwingend,
erleichtert jedoch die Auswertung. Wichtige Geräte für die Bildaufnahme sind ein
Navigationsfernrohr bei Sichtflugnavigation sowie ein GNSS-Empfänger und ein
Inertial-System (INS) zur Bestimmung von Position und Neigung des Flugzeuges
bei der Bildaufnahme und zur Instrumenten-Navigation beim Bildflug (vgl.
Grimm 2003).
Abb. 3.4.4 : Flächenbefliegung unter Berücksichtigung des Kartenblattschnitts
Trassenbefliegungen werden bei linearen Objekten (Verkehrswege, Flüsse) durch-
geführt. Gekrümmte Linienführungen müssen durch geradlinige Bildstreifen er-
fasst werden, da das Flugzeug wegen der stets senkrechten Aufnahmerichtung den
Krümmungen nicht folgen kann. Auch hier versucht man, Trassenbreite, Bildstrei-
fenbreite und damit die Flughöhe aufeinander abzustimmen. Vorrang haben je-
doch stets Forderungen hinsichtlich der Genauigkeit, Detailerkennbarkeit u.ä.
 
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